Assads Frau harrt in Syrien aus

  19 Oktober 2016    Gelesen: 1398
Assads Frau harrt in Syrien aus
Das Land in Trümmern, die Bevölkerung tief gespalten: Gut fünf Jahre nach Beginn des Aufstandes gegen ihren Mann Baschar al-Assad meldet sich seine Frau Asma zu Wort. Im russischen TV spricht sie über Flucht, den Krieg und die westlichen Medien.
Syriens "First Lady" Asma al-Assad hat nach eigenen Angaben mehrere Angebote zur Flucht aus dem Bürgerkriegsland abgelehnt. "Das war ein Versuch, den Glauben der Menschen in ihren Präsidenten zu erschüttern", sagte die Ehefrau von Machthaber Baschar al-Assad dem TV-Sender Russia 24. Das Gespräch mit dem russischen Sender war ihr erstes Interview seit Ausbruch des Konflikts im Frühjahr 2011.

Über ihren Ehemann sagte sie: "Er nimmt die Vaterrolle sehr ernst. Er ist ein sehr uneigennütziger Mensch." Ausdrücklich bedankte sie sich auch für die russische Unterstützung. "Die Situation hätte ohne richtige Freunde Syriens weitaus schlimmer sein können", sagte sie.

Vorwürfe an die Medien

Gleichzeitig warf sie westlichen Medien vor, einseitig über den Konflikt zu schreiben. Diese berichteten über das tragische Schicksal syrischer Kinder wie etwa den ertrunkenen Aylan, schwiegen aber zu Massakern, die "Terroristen" begangen hätten und bei denen ebenfalls viele Kinder ums Leben gekommen seien. "Der Tod eines jeden Kindes ist ein Verlust für Syrien", sagte sie.

Asma al-Assad, Mutter dreier Kinder und ehemalige Investmentbankerin, war 1975 als Tochter syrischer Eltern in London geboren worden. Sie ist seit 16 Jahren mit Baschar verheiratet. In Medien war mehrfach die Frage aufgetaucht, warum Asma al-Assad das Land wegen des Bürgerkriegs und der Politik ihres Mannes nicht verlassen hat.

Russland und Syrien haben zuletzt ihre Luftangriffe auf Aleppo vorübergehend eingestellt. Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte, dass seit Dienstagmorgen um 10.00 Uhr Ortszeit (09.00 MESZ) keine neuen Angriffe mehr geflogen werden. Nach Angaben des russischen Verteidigungsminister Sergej Schoigu dient die Unterbrechung dazu, die achtstündige humanitäre Pause vorzubereiten, die für Donnerstag geplant ist.

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