Frau stirbt einen Tag vor ihrer Hochzeit an Hirntumor

  20 September 2016    Gelesen: 921
Frau stirbt einen Tag vor ihrer Hochzeit an Hirntumor
Sie hatte so viele Pläne, doch ein Hirntumor ließ Anna Swabey nicht mehr viel Zeit. Ihr Engagement und ihre Lebensenergie berührten Tausende – ihr größter Traum erfüllte sich aber nicht mehr.
Mit nur 23 Jahren bekam Anna Swabey die niederschmetternde Diagnose: Ein bösartiger Tumor machte sich rasend schnell in ihrem Kopf breit. Die Ärzte prognostizierten, dass Anna nur noch maximal drei Jahre zu leben hätte – das war Anfang Februar 2015. Die junge Frau steckte noch voller Lebensmut, war auf Online-Dating-Seiten unterwegs und lernte dort ihren Traummann Andy Bell kennen.

Trotz der schweren Krankheit schmiedeten die beiden Pläne, wie Millionen andere Paare dies auch tun: Das Paar wollte heiraten und eine Familie gründen, Swabey gab die Hoffnung nicht auf. Mit quälenden Chemo- und Strahlentherapien wollte die damals 23-Jährige dem Krebs trotzen.

Doch den Tag, auf den sich die Frau monatelang gefreut hatte, erlebte sie nicht mehr. Ihre Hochzeit war für den vergangenen Samstag geplant, am Freitag verstarb sie im Kreise ihrer Liebsten.

Kraft durchs Bloggen

Mit ihrer Krankheit ging Swabey sehr offen um – was ihr sicher auch Kraft gab, die schweren Momente ihrer Leidenszeit tapfer zu meistern. In einem Blog ließ sie jeden an ihren Erlebnissen und Gefühlen teilhaben. Unter dem Titel „Inside my head“ beschrieb die junge Frau, wie sie den Hirntumor, den sie „Trev“ nannte, bekämpfte.

„Ich war immer sehr ehrgeizig, wollte Erfolg haben und eine atemberaubende Karriere machen“, schrieb sie in ihrem Blog. Sie sei eine Perfektionistin und gebe sich nie mit dem Durchschnitt zufrieden. Genauso sei sie auch weiterhin – trotz der Diagnose eines anaplastischen Astrozytoms mit dem Grad drei.

„Ich werde leben bis ich alt bin, ich werde heiraten und ich werde Kinder haben“, schreibt sie kämpferisch kurz nach ihrer Diagnose auf ihrem Blog. Im Überlebenskampf wird Swabey auch politisch aktiv: Als Anwalt Tausender anderer Betroffener diskutierte sie mit britischen Abgeordneten, um mehr Gelder für die Erforschung von Hirntumoren zu mobilisieren.

Mit Krankheit auf Partnersuche

Auch über ihre Erfahrungen als erkrankter Single in Datingbörsen berichtete sie offen, zum Beispiel für das Magazin „Marie Claire“. Ihre Blogbeiträge wurden tausendfach geteilt, viele Menschen im englischsprachigen Raum verfolgten das Schicksal der tödlich Erkrankten.

Bis zu ihrem Tod sammelte Swabey fast 76.000 Euro, und Spenden für die Tumorforschung laufen weiterhin auf das Konto ein. Ein Sprecher der Tumorforschung, Wendy Fulcher, sagte zum britischen „Independent“: „Anna war einer von den Menschen, von dem sich andere angezogen fühlen. Sie wollte Mandarin lernen und hatte zweifellos eine glänzende Zukunft vor sich.“

Doch die Krankheit sollte diese Möglichkeiten jäh beenden. „Eine weitere junge Person erliegt einem Hirntumor, diese lähmende und grausamste aller Krebsarten, die mehr Kinder und Erwachsene unter 40 Jahren tötet als jede andere“, sagte Fulcher.

Auf Swabeys Facebook-Seite nimmt ihre Familie öffentlich von Anna Abschied: „Wir sind alle so stolz auf das, was sie erreicht hat. Und wir sind überwältigt, wie viele Menschen ihr Schicksal berührt hat.“

Quelle : welt.de

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