Manning könnte vorzeitig entlassen werden

  12 Januar 2017    Gelesen: 1432
Manning könnte vorzeitig entlassen werden
Bis Barack Obama am 20. Januar sein Amt niederlegt, hat er die Möglichkeit, Häftlinge zu begnadigen oder ihre Strafe zu verkürzen. Auf einer entsprechenden Liste findet sich einem Bericht zufolge der Name der bekanntesten verurteilten Whistleblowerin der USA.
Die US-Soldatin und Whistleblowerin Chelsea Manning hat offenbar gute Chancen, vorzeitig aus der Haft entlassen zu werden. Wie der US-Nachrichtensender NBC berichtet, stehe Manning auf einer Liste des scheidenden US-Präsidenten Obama für Häftlinge, deren Gefängnisstrafe noch vor Ablauf seiner Amtszeit verkürzt werden soll. Laut dem Bericht soll Manning Präsident Obama in den letzten Tagen seiner Amtszeit um Milde gebeten haben. Es sei ihre letzte Chance auf Freiheit "für eine sehr lange Zeit", so NBC.

Die Zeit für Manning, die bereits seit sechs Jahre in verschiedenen Gefängnissen zubringt, läuft ab mit der endenden Amtszeit Barack Obamas. Es gilt als sehr unwahrscheinlich, dass sich der nächste US-Präsident, Donald Trump, mit ihrem Fall auseinandersetzen wird. Vielmehr dürfte Trump auf der vollen Verbüßung der 35-jährige Gefängnisstrafe bestehen.

Manning sagte dem britischen "Guardian", dass die Petition, die sie im November eingereicht hat, "die letzte richtige Chance ist, nach Hause gehen zu können". In dem Schreiben an den Präsidenten sagte sie: "Ich habe fast mein gesamtes Leben entweder ohne Zuhause, in der Armee oder im Gefängnis verbracht. Ich hatte bisher nicht die Chance, mein Leben zu leben."

Mannings Anwalt, Nancy Hollander, sagte, es sei die letzte Chance, dass der US-Präsident die Haftstrafe Mannings auf die bereits sechs hinter Gittern verbüßten Jahre verkürze. "Chelsea war schon jetzt länger als jeder andere Whistleblower inhaftiert."

Manning wurde nach ihrer Verhaftung 2010 im Juli 2013 zu 35 Jahren Gefängnisstrafe verurteilt. Ihr wird vorgeworfen, vertrauliche Videos und Dokumente der US-Streitkräfte kopiert und der Enthüllungsplattform Wikileaks zugespielt zu haben. Kein anderer Whistleblower in der Geschichte der USA wurde zu einer so langen Freiheitsstrafe verurteilt.

Bis Barack Obama am 20. Januar sein Amt als Präsident der Vereinigten Staaten niederlegt, hat er die Möglichkeit, verurteilte Straftäter vollständig zu begnadigen oder ihre Haftstrafen zu verkürzen.

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