Schulz so beliebt wie Merkel

  09 Dezember 2016    Gelesen: 706
Schulz so beliebt wie Merkel
Der SPD-Politiker Martin Schulz ist beliebter geworden, seit sein Wechsel nach Berlin bekannt wurde. Bloß profitiert seine Partei davon nicht.
Der scheidende EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD), der in dieBundespolitik wechselt, hat in Deutschland kräftig an Beliebtheit zugelegt. Nach der jüngsten Umfrage von Infratest dimap für den ARD-„Deutschlandtrend“ sind 57 Prozent der Bundesbürger mit seiner Arbeit sehr zufrieden oder zufrieden. Das sind 7 Prozentpunkte mehr als im Vormonat. Schulz erreicht damit seinen bisher besten Wert und liegt nun gleichauf mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU, plus 5 Punkte).

Ebenfalls stark zulegen konnte Noch-Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD, plus 7). Er erreicht mit 79 Prozent ebenfalls seinen Bestwert und steht auf Platz eins der Liste der beliebtesten Politiker im Land. Vier von fünf Deutschen (82 Prozent) halten ihn zudem für einen guten Kandidaten für das Amt des Bundespräsidenten. Im Februar stellt sich Steinmeier zur Wahl für das höchste Staatsamt, unterstützt von SPD und Union. Als neuer Außenminister wird Schulz gehandelt, der Anfang nächsten Jahres in die Bundespolitik wechseln will.

Auch Wirtschaftsminister und SPD-Chef Sigmar Gabriel konnte in der Umfrage deutlich profitieren – allerdings auf niedrigerem Niveau: Er gewinnt 6 Punkte und liegt nun bei 43 Prozent Zustimmung. Auf Platz zwei der beliebtesten Politiker liegt Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) mit 66 Prozent (plus 2).

In der Umfrage wurde auch erhoben, wen die Befragten zum Bundeskanzler wählen würden, wenn sie ihn direkt bestimmen könnten. Im Duel zwischen Merkel und Schulz würden sich 43 Prozent für die Amtsinhaberin entscheiden und 36 für den Herausforderer. Träte statt Schulz der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel gegen Merkel an, wäre ihr Vorsprung viel größer: 57 zu 19 Prozent. Damit wäre Gabriel praktisch chancenlos.

Allerdings wird der Bundeskanzler vom Bundestag gewählt, und bei der Sonntagsfrage hat sich für die SPD trotz des angekündigten Wechsels von Martin Schulz nach Berlin nichts verbessert. Wenn am Sonntag gewählt würde, würden sich demzufolge 22 Prozent für die SPD entscheiden – genau so viele wie beim letzten Deutschlandtrend am 3. November. Die Union käme auf 35 Prozent (plus 2 Punkte), die AfD (unverändert) auf 13, die Grünen auf 11 (-1), die Linkspartei (unverändert) auf 9 und die FDP auf 5 Prozent (-1).


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