Sioux-Proteste gegen Pipeline: Haftbefehl gegen US-Journalistin

  14 September 2016    Gelesen: 1301
Sioux-Proteste gegen Pipeline: Haftbefehl gegen US-Journalistin
Die US-Behörden haben gegen die prominente US-Journalistin Amy Goodman Haftbefehl erlassen, weil ihr Sender über die Sioux-Proteste gegen eine Pipeline berichtet hatte. Goodman hatte unter anderem Szenen gezeigt, bei denen ein Sicherheitsdienst Hunde auf die Demonstranten gehetzt hatte.
Gegen die prominente US-Journalistin Amy Goodman von „Democracy Now“ ist Haftbefehl erlassen worden. Wie der Sender auf seiner Website mitteilte, habe sich die Journalistin des Vergehens des unbefugten Betretens eines privaten Geländes schuldig gemacht. Goodman hatte eine aufsehenerregende Reportage über die Proteste der Sioux-Stämme gegen einen Pipeline-Bau in North Dakota gedreht (Video am Anfang des Artikels). Sie dokumentierte unter anderem, wie ein privater Sicherheitsdienst gegen die Demonstranten mit Gewalt vorging – unter anderem mit einer Hundestaffel. Goodman zeigte Bilder, bei denen deutlich zu erkennen ist, dass die Hunde blutige Zungen hatten. Einige Demonstranten gaben an, von den Hunden gebissen worden zu sein. Das Center for Constitutional Rights (CCR) verurteilte den Haftbefehl und sprach von einer Verletzung des Rechts auf freie Presse und Meinungsäußerung.

Zuvor war einer der Anführer der Proteste, Cody Hall, verhaftet worden. Auch ihm wurde das unbefugte Betreten der Baustelle zur Last gelegt. Er musste zwei Nächte im Gefängnis verbringen. Eine Freilassung auf Kaution hatten die zuständigen Behörden abgelehnt. Halls Anwälte kritisieren laut Guardian dieses Verhalten, weil es der amerikanischen Rechtspraxis entspreche, bei solchen Vergehen einen Verdächtigen auf Kaution aus dem Gefängnis zu entlassen. Hall ist unterdessen wieder auf freiem Fuß.

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