So beeinflussen Farben die Stimmung

  15 Januar 2017    Gelesen: 930
So beeinflussen Farben die Stimmung
In einem blauen Raum ist es kalt, in einem grünen kommen wir uns vor wie an der frischen Luft und sind die Wände rotgestrichen, haben wir Schwierigkeiten, zur Ruhe zu kommen. Farben bieten nicht nur Orientierung im Alltag, wie etwa im Straßenverkehr. Sie haben auch einen starken Einfluss auf die Gemütslage und auf das Temperaturempfinden.
Jede Farbe besitzt eine für sie typische Wellenlänge und Energie, die sich auf den Körper überträgt. Aufgenommen werden diese Farbschwingung nicht nur durch die Augen, sondern auch durch die Haut. Der Körper wandelt die Schwingungen in Nervenimpulse um und leitet sie zum Gehirn weiter. Hier kommt es zu Reaktionen, die das Wohlbefinden beeinflussen.

Einfluss in Werbung und Medizin

Kein Wunder, dass sich die Werbebranche längst den Einfluss der Farben zu Nutze gemacht. Und auch Psychologie und Medizin arbeiten mit dem positiven Einfluss von Farben. Die Farbtherapie setzt auf die Wirkung von Farben, um auf die menschliche Psyche und damit den Körper Einfluss zu nehmen. Entweder durch die farbliche Gestaltung eines Raumes oder beim Einsatz von farbigem Licht. Die positive und negative Wirkung auf den Körper wird zwar wissenschaftlich immer wieder in unterschiedlichen Studien nachgewiesen. Dennoch ist die Therapie mit Farben unter Experten umstritten.

Erfahrung

Wie Farben letztendlich von jedem einzelnen wahrgenommen werden und welche Wirkung sie haben, hängt auch sehr vom kulturellen Hintergrund und der Erfahrung jedes Einzelnen ab. Es gibt Farben, die rufen bei allen die gleichen Gedanken und Gefühle hervor. So verbinden Menschen auf der ganzen Welt mit der Farbe Grün die Natur, Pflanzen und Wachstum. Weiß kann dagegen unterschiedliche Assoziationen hervorrufen. Während die meisten Menschen hierzulande Weiß mit Hoffnung, Frieden und Unschuld gleichsetzen, ist es in China ein Symbol für Tod und Trauer.

Die vier Grundfarben und ihre Wirkung

Wer rot sieht, ist entweder von Liebe erfüllt oder sehr zornig. Keine andere Farbe vereint so viele gegensätzliche Emotionen und zeigt so deutlich, welche Bedeutung Farben auch für die Psyche des Menschen haben. Für diese Farbe ist das menschliche Auge extrem empfindlich. Auf der psychologischen Ebene wirkt sie stimulierend, belebend, steigert das Selbstwertgefühl und schenkt Lebenskraft.

Im Umkehrschluss lässt ein intensives Rot einen aber nicht zur Ruhe kommen. Von roten Wänden im Schlafzimmer sollte man daher besser absehen. Hat man dagegen Schmerzen, ist Rot die Farbe der Wahl. Denn es aktiviert den Organismus und wirkt wärmend, es regt den Kreislauf, den Stoffwechsel und das Immunsystem an.

Blaue Lippen

Im Gegensatz zu Rot wird die Farbe Blau vom Menschen als kühl empfunden. Das ist meist in der Erfahrung begründet. Eis und Schnee schimmern bläulich, ist es einem kalt, laufen die Lippen blau an. Dennoch gehört Blau zur Lieblingsfarbe vieler Menschen. Verbindet man mit der Farbe doch den hellblauen Himmel oder das tiefblaue Meer, das für Ruhe und Kraft steht. Die Werbung bedient sich gern dieser Farbe. Vor allem wenn sie Sicherheit, Vertrauen und Harmonie darstellen will. In der Medizin wird Blau bei Schlafstörungen und Entzündungen eingesetzt. Wer schnell zur Ruhe kommen will, streicht sein Schlafzimmer am besten blau.

Wer einen klaren Kopf braucht oder besonders kreativ sein will, umgibt sich ebenfalls mit der beruhigenden Farbe. Wissenschaftler der University of Bristish Columbia in Kanada haben in einer Studie im Jahr 2009 festgestellt, dass Blau die Kreativität steigern kann. In der Untersuchung sollten 600 Versuchsteilnehmer verschiedene Aufgaben an einem Computerbildschirm lösen. Mal war der Hintergrund blau, mal rot oder weiß.

Roter Hintergrund verbesserte zwar die Leistung bei einer Detailaufgabe wie Korrekturlesen, blaue Farbe steigerte jedoch die Kreativität. Eine mögliche Erklärung: Mit der roten Farbe verbinden die Menschen Warnsignale, etwa eine Ampel. Daher lässt sie Rot stärker auf Details achten. Blau erinnert sie an den Himmel oder Wasser, also auch Freiheit und Offenheit. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Grün, wie das Leben

Grün ist die Symbolfarbe des Lebens. Ist doch alles, was um uns herum wächst grün. Kein Wunder, dass Grün auch als Farbe der Jugend bezeichnet wird. Mit ihr werden Erneuerung, Frieden und Hoffnung assoziiert. Auf die Psyche wirkt sie beruhigend, ausgleichend und erholsam und soll Körper und Geist in Einklang bringen. Gleichzeitig hat die Farbe Grün eine gegenteilige Bedeutung. Sie ist eine Art Warnung, etwa dass ein Lebensmittel noch unreif oder schon verdorben ist. Denn hinter der Farbe können giftige Stoffe wie Schimmel stecken.

Zitronengelb

Gelb ist die hellste der vier Grundfarben und erscheint vor allem in der Sonne leuchtend. Es wirkt strahlend und anregend und sorgt für eine angenehme Atmosphäre. Gelb wird daher gern bei Depressionen eingesetzt. Denn die Farbe steht für Optimismus und Freude. Je nachdem, ob das Gelb eher ins Grüne sticht, vermittelt die Farbe Frische und Schwung. Ist der Rotanteil höher, denkt man eher an Sonne, Getreide und Gold. Die Farbe ist allerdings auch negativ besetzt und wird mit Geiz und Neid in Verbindung gesetzt.


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