US-Verteidigungsminister bekennt sich zu Nato

  24 Januar 2017    Gelesen: 662
US-Verteidigungsminister bekennt sich zu Nato
In einem Interview bezeichnet der neue US-Präsident Donald Trump die Nato als "obsolet" - und löst damit Bestürzung bei den übrigen Mitgliedern des Verteidigungsbündnisses aus. James Mattis widerspricht nun öffentlich seinem Chef.
Nach den jüngsten Irritationen in den transatlantischen Beziehungen hat der neue US-Verteidigungsminister James Mattis die Bedeutung der Nato hervorgehoben. In Telefonaten mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg und seinem britischen Kollegen Michael Fallon bekräftigte Mattis nach den Worten eines Pentagonsprechers am Montag das Bekenntnis der USA zu dem Verteidigungsbündnis. US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt mit abschätziger Kritik an der Nato für Unruhe unter den europäischen Verbündeten gesorgt.

In dem Gespräch mit Stoltenberg habe Mattis betont, dass die Vereinigten Staaten bei der Suche nach Verbündeten für die Verteidigung der gemeinsamen Werte immer zuerst "in Europa beginnen" würden, erklärte der Pentagonsprecher. Mattis habe den Nato-Chef bewusst an seinem ersten regulären Arbeitstag angerufen, um die "Bedeutung, die er dem Bündnis bemisst, zu bekräftigen". Es sei dabei auch um die künftige Rolle der Nato in der transatlantischen Sicherheitsarchitektur gegangen.

"Grundstein der US-Sicherheit"

In einem weiteren Telefonat mit seinem britischen Kollegen Fallon habe Mattis die Beziehung der USA zur Nato als "unerschütterlich" bezeichnet, erklärte Pentagonsprecher Jeff Davis. Der Ex-General habe das "unerschütterliche Bekenntnis" der Vereinigten Staaten zu dem Verteidigungsbündnis betont.

Zudem habe Mattis die "einzigartigen engen Beziehungen" zwischen den USA und Großbritannien hervorgehoben. Die Verteidigungsbeziehungen beider Länder gehörten zum "Grundstein der US-Sicherheit". Am Freitag trifft die britische Premierministerin Theresa May als erste ausländische Regierungschefin seit dessen Amtseinführung den neuen US-Präsidenten Trump in Washington.

Trump hatte die Nato vor seiner Amtseid vergangene Woche in einem Interview als "obsolet" bezeichnet und zudem seine Kritik bekräftigt, dass europäische Nato-Mitglieder sich zu wenig an den finanziellen Lasten im Bündnis beteiligten. Für Besorgnis in Bündnisstaaten sorgt auch Trumps Ankündigung, eine Wiederannäherung an Russland zu suchen.

Die Nato hat wegen des Ukraine-Konflikts und der Annektion der Krim durch Russland die militärische Zusammenarbeit mit Moskau ausgesetzt und ihre Militärpräsenz im Osten Europas massiv verstärkt. Zuletzt wurden unter anderem auch US-Truppen nach Polen verlegt.

Quelle: n-tv.de

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