Viktor Orban plant Wall gegen Flüchtlinge

  26 Auqust 2016    Gelesen: 652
Viktor Orban plant Wall gegen Flüchtlinge
Im Herbst 2015 lässt Ungarns Präsident Viktor Orban einen Zaun bauen, um Flüchtlinge am Grenzübertritt zu hindern. Doch der reicht ihm offenbar nicht mehr. Nun plant Orban, einen neuen, noch massiveren Wall zu errichten. Er soll unüberwindbar werden.
Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban will den umstrittenen Zaun an der Südgrenze Ungarns nach eigenen Worten zum unüberwindbaren Wall ausbauen. "Die technischen Pläne sind in Arbeit, zum gegenwärtigen Zaun wird eine ernsthaftere technische Anlage kommen", sagte der rechts-konservative Politiker im staatlichen Rundfunk. "Diese wird gegebenenfalls auch mehrere Hunderttausende Menschen auf einmal aufhalten können."

Orban hatte im vergangenen Herbst Zäune mit Stacheldraht an den Grenzen zu Serbien und Kroatien errichten lassen. Die Zahl der Flüchtlinge, die Ungarn erreichen, ging seitdem deutlich zurück. Experten begründen das allerdings damit, dass aufgrund des EU-Türkei-Deals kaum mehr Asylsuchende nach Griechenland gelangen.

Orban und die anderen Regierungschefs der Visegrad-Gruppe wollen noch im Laufe des Tages in Warschau mit Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammentreffen. Auf der europäischen Bühne hat sich Orban zunehmend als Gegenspieler zu Merkels Flüchtlingspolitik in Position gebracht. "Die Bürokraten in Brüssel wollen die Flüchtlinge reinlassen und über die Mitgliedsstaaten verteilen", sagte Orban weiter. Die Visegrad-Vier seien strikt dagegen. "Die Frage ist, auf welche Seite sich Angela Merkel stellt", so Orban.

Ungarn setzt Dublin III nicht um

Ungarn wehrt sich seit Monaten gegen das Ansinnen verschiedener westeuropäischer Länder, Asylbewerber auf Grundlage des Dublin-III-Abkommens zurückzunehmen. Von Österreich, das in diesem Jahr 7200 Flüchtlinge nach Ungarn abschieben wollte, übernahm Budapest gerade mal vier Menschen. Das Dublin-III-Abkommen sieht vor, dass das Asylverfahren in jenem EU-Land durchzuführen ist, welches der betreffende Flüchtling als erstes erreicht hat.

Budapest hat den Standpunkt, dass diese Bestimmung auf Ungarn nicht zutrifft. Denn die Asylbewerber auf der sogenannten Balkan-Route hätten als erstes EU-Land Griechenland erreicht, bevor sie über Serbien nach Ungarn gekommen sind. Bis zum 15. August wollten verschiedene EU-Länder, darunter auch Deutschland, ursprünglich rund 19.500 Asylbewerber als "Dublin-III-Fälle" nach Ungarn abschieben.

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