iPhone 7 und Xperia XZ im Foto-Duell

  21 Oktober 2016    Gelesen: 693
iPhone 7 und Xperia XZ im Foto-Duell
Das Sony Xperia XZ hat eine starke Kamera, genau wie das iPhone 7. n-tv.de hat ausprobiert, wie sich beide unter schwierigen Bedingungen schlagen. Gibt es einen klaren Gewinner?
Wer ist der König unter den Smartphone-Kameras? Diesen Titel wollen viele Hersteller für sich beanspruchen, darunter auch Sony und Apple. Die Kamera gehört beim Xperia XZ und beim iPhone 7 zu den wichtigsten Ausstattungsmerkmalen - bei beiden kommt übrigens ein Sony-Sensor zum Einsatz. Mit dem Vorjahresmodell Xperia Z5 gelang Sony noch eine Top-Platzierung im Ranking von DxOMark, das XZ wurde noch nicht getestet. Das iPhone 7 wird ebenfalls gut bewertet, hat aber nicht die beste Kamera. Doch das sind nur Zahlen - wie schlagen sich beide Geräte in der Praxis? Um das herauszufinden, hat n-tv.de mit dem Xperia XZ und dem iPhone 7 an einem grauen Wochenende Fotos gemacht.

Schwierige Testbedingungen

Die Testbedingungen waren nicht ideal - dunkle Räume, hohe Kontraste und graue, wolkenverhangene Tage führen jede Smartphone-Kamera an ihre Grenzen. Doch so ist es im echten Leben auch. Für den Test wurden daher alle Fotos aus der Hand geschossen und auf Voreinstellungen weitgehend verzichtet - die Automatik soll`s richten, dafür ist sie schließlich da. Nur der HDR-Modus wurde mitunter ein- und ausgeschaltet. Das Ergebnis mag deshalb nicht repräsentativ sein, bei der Bewertung der Bilder zählt der direkte visuelle Eindruck.

So viel vorweg: Einen klaren Sieger gibt es nicht. Sowohl das Xperia XZ als auch das iPhone 7 haben Stärken und Schwächen. Auffällig ist: Was auf dem Smartphone-Display noch ganz passabel aussieht, kann sich auf dem PC-Bildschirm als Reinfall herausstellen - umgekehrt gilt das Gleiche. Die größte Stärke des Xperia XZ ist die hohe Auflösung, der größte Vorteil des iPhone 7 ist der optische Bildstabilisator (OIS).

Hohe Auflösung vs. OIS

Die 23-Megapixel-Knipse des XZ macht sich vor allem dann bezahlt, wenn es um die Darstellung feiner Details geht. Auch beim digitalen Zoomen sind zusätzliche Megapixel viel wert, weil das Bild dann weniger matschig wird. Im direkten Sichtvergleich zeigt sich, dass Sonys Smartphone Details besser abbilden kann. In dunklen Aufnahmesituationen hat das XZ zudem mehr Reserven, belichtet Bilder etwas heller und holt so mehr aus düsteren Motiven heraus.

Hier macht sich aber der optische Bildstabilisator des iPhone 7 bezahlt: Bei den Testaufnahmen aus der Hand gelangen mit dem iPhone grundsätzlich die schärferen Fotos. Hilfreich waren hier auch der etwas schnellere Autofokus und die größere Blende (f/1.8 beim iPhone, f/2.0 beim Xperia), die auch dabei hilft, die ISO-Werte niedrig zu halten. Auffällig: Das iPhone kommt mit Beleuchtungssituationen, in denen eine Lichtfarbe vorherrscht, nicht so gut klar wie das Sony-Handy.

Abgesehen von der Abbildungsleistung, die unter guten Bedingungen quasi ebenbürtig ist, gibt es Unterschiede darin, wie die Software die Signale verarbeitet, die auf den Sensor treffen. Sonys Handy übertreibt es manchmal mit dem Weichzeichner, um bei schlechtem Licht Bildrauschen zu vermeiden - die Kehrseite sind vermatschte Details. Das iPhone hat zwar weniger Megapixel, stellt Details dafür aber ausgewogener dar. Beim Weißabgleich neigt das Sony-Handy zu wärmeren Farben, die Fotos des iPhone wirken bei Kunstlicht etwas kühler.

Software-Extras

Der digitale Bildstabilisator beim Xperia XZ kann beim Videofilmen punkten, er korrigiert wacklige Aufnahmen etwas besser als das iPhone mit seinem ebenfalls starken optischen Bildstabilisator. Front- und Rückkamera haben beim XZ einen etwas größeren Aufnahmewinkel und können bei gleichem Abstand etwas mehr von der Umgebung aufnehmen. Besonders deutlich ist der Unterschied bei der Frontknipse.

Die Software des iPhone 7 ist aufgeräumter, der HDR-Modus immer direkt griffbereit. Wer mehr Funktionen, Aufnahmemodi, manuelle Einstellungen, Augmented-Reality-Effekte und Software-Extras sucht, muss zum XZ greifen. Die anfangs etwas unübersichtliche App ist vollgepackt mit nützlichen und überflüssigen Funktionen, die sich dem Nutzer nach und nach erschließen. Wer hier auf Entdeckungstour geht, entdeckt vielleicht eine neue Lieblingsfunktion - vor allem in den "Kreativen Effekten" verstecken sich nette Extras, die zum Experimentieren einladen.

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