Asteroid rauscht nah an der Erde vorbei

  20 April 2017    Gelesen: 1088
Asteroid rauscht nah an der Erde vorbei
Ein Gesteinsbrocken von 650 Metern Größe rast auf die Erde zu und kommt ihr dabei sehr nah - in astronomischen Maßstäben. Rund zwei Millionen Kilometer liegen zwischen uns und dem Asteroiden 2014 JO25. Zum Glück: Ein Einschlag hätte verheerende Folgen.
Ein Asteroid so groß wie einige der höchsten Wolkenkratzer der Erde ist an unserem Heimatplaneten vorbeigeflogen - in weniger als fünffacher Mondentfernung. Nach Berechnungen von Astronomen passierte der 650-Meter-Brocken mit der Bezeichnung 2014 JO25 die Erde am Mittwoch um 14.24 Uhr Mitteleuropäischer Sommerzeit, wie aus Daten der US-Raumfahrtbehörde Nasa hervorging.

Dabei kam der Asteroid der Erde auf bis zu 1,8 Millionen Kilometer nahe - für einen Asteroiden dieser Größenklasse eine "sehr dichte Annäherung", wie das Jet Propulsion Laboratory (JPL) der Nasa in Pasadena im US-Bundesstaat Kalifornien im Vorfeld mitteilte.

Letztmals kam ein kosmischer Brocken von mindestens dieser Größe im Jahr 2004 unserem Planeten vergleichbar nahe: Damals passierte der Viereinhalb-Kilometer-Asteroid Toutatis die Erde in etwa vierfacher Mondentfernung.

Überbleibsel aus den Anfängen des Sonnensystems

Der vor drei Jahren entdeckte Asteroid 2014 JO25 gilt wie andere als Überbleibsel der Entstehung unseres Sonnensystems vor rund 4,6 Milliarden Jahren - und er zählt zu den Gesteinsbrocken, die auf ihrer Bahn um die Sonne der Erde ziemlich nahe kommen können.

Mit einer Größe von 650 Metern übertrifft 2014 JO25 die Höhe des derzeit zweithöchsten Wolkenkratzers der Welt: Der Shanghai Tower in der chinesischen Megastadt misst 632 Meter. Einen Einschlag des Wolkenkratzer-Asteroiden auf der Erde hatten Astronomen schon lange vor dessen Vorbeiflug definitiv ausgeschlossen.

Eine Kollision des Asteroiden mit der Erde hätte verheerende Folgen, wie Einschläge in der Vergangenheit beweisen. Einen Durchmesser von nur 30 bis 50 Metern hatte der Asteroid oder Komet, der mit dem sogenannten Tunguska-Ereignis vom 30. Juni 1908 in Zusammenhang gebracht wird. Damals wurden in einer unzugänglichen Region Sibiriens auf mehr als 2200 Quadratkilometern 80 Millionen Bäume umgeknickt - als Ursache wird die Explosion eines Himmelskörpers in mehreren Kilometern Höhe vermutet.

Dinosaurier auf dem Gewissen?

Auch von richtig gigantischen Brocken wurde die Erde bereits getroffen: Vor 15 Millionen Jahren donnerte ein kilometergroßer Brocken auf die Schwäbische Alb herab und hinterließ einen Krater, der heute als Nördlinger Ries bekannt ist. Vor 65 Millionen Jahren schlug ein Zehn-Kilometer-Asteroid auf der mexikanischen Halbinsel Yukatan ein und löste einen Klimawandel aus, der höchstwahrscheinlich zum Aussterben der Dinosaurier führte.

Seit vielen Jahren beobachten Astronomen die Umgebung der Erde genau, um Asteroiden im Anflug möglichst frühzeitig zu entdecken. Derzeit sind gut 16.000 erdnahe Asteroiden identifiziert. Aktuell verzeichnet die Nasa knapp 1800 Asteroiden, die als "potenziell gefährlich" eingestuft werden, davon 156 mit mindestens einem Kilometer Durchmesser.

Quelle: n-tv.de , kst/AFP

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