Augenmigräne Lichtblitze, Flimmern, Schmerzen

  23 Juli 2017    Gelesen: 1122
Augenmigräne Lichtblitze, Flimmern, Schmerzen
Eben noch war alles klar zu sehen. Damit ist es mit einem Mal vorbei. Es flimmert vor den Augen, Lichtblitze durchzucken die Sicht. Da, wo gerade der Computerbildschirm scharf zu erkennen war, wabert ein mit gezackten Linien abgegrenzter Fleck. Was so beängstigend daherkommt, ist in meisten Fällen harmlos. Trotzdem gerät leicht in Panik, wer zum ersten Mal einen sogenannten Augenmigräne-Anfall erlebt.
In der Regel dauere ein Anfall zwischen zehn und 30 Minuten, sagt der Augenfacharzt Georg Eckert aus Senden. Mediziner sprechen von ophthalmischer Migräne. Manchmal, aber nicht immer, treten neben den Sehstörungen Schmerzen an den Augen auf. Auch Kopfweh und Schwindel sind möglich.

Hinter den Attacken vermuten Wissenschaftler eine Fehlregulation der Blutgefäße im Gehirn. Dadurch, so die Annahme, bekommt auch der fürs Sehen zuständige Teil zu wenig Blut und Sauerstoff, was zu Aussetzern oder Störungen in der visuellen Wahrnehmung führt. Daneben vermuten Ärzte, dass der Sehnerv wahrgenommene Bilder nicht mehr korrekt weiterleitet, weil Prozesse in mit ihm verbundenen Nervenbahnen gestört sind.

Viele verschiedene Trigger

Auslöser einer Augenmigräne können ganz unterschiedliche Dinge sein. "Es kann zum Beispiel in dem Moment passieren, in dem man in helles Licht guckt", sagt Eckert. Andere Trigger sind etwa Stress, Schlafmangel oder übermäßiger Alkoholkonsum. Manche Lebensmittel, zum Beispiel zu viele Nüsse, oder bestimmte Medikamente können zu einer Attacke führen.

Tritt die Attacke erstmals auf, gilt vor allem eins: "Ruhe bewahren, auch wenn das angesichts der Beschwerden mitunter nicht ganz einfach ist", sagt Eckert, der auch Pressesprecher des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands (BVA) ist. Betroffene sollten sich möglichst in einen abgedunkelten Raum zurückziehen, die Sehstörungen legen sich dann von selbst.

Wer zum ersten Mal einen Augenmigräne-Anfall erlebt hat, sollte sicherheitshalber einmal zum Augenarzt gehen und ernsthafte Erkrankungen ausschließen lassen. Stellt der Arzt mit einem Blick auf den Augenhintergrund fest, dass alles in Ordnung ist, sollte jeder Betroffene für sich versuchen auszuloten, was der Auslöser für die Attacke gewesen sein könnte. So lässt sich der nächsten Attacke eventuell vorbeugen. Helfen kann dabei, sich in einer Art Tagebuch Notizen zu machen.

Eine Neigung zu Augenmigräne kann mit Magnesiummangel zusammenhängen. Betroffene sollten daher nach Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker ein Magnesiumpräparat ausprobieren.

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