Israel schaltet zwei Drahtzieher des Hamas-Massakers aus

  07 November 2023    Gelesen: 808
  Israel schaltet zwei Drahtzieher des Hamas-Massakers aus

Die Streitkräfte dringen tief nach Stadt Gaza vor, zerstören Tunnel und töten Hamas-Kommandeure. Eine längere Feuerpause scheint in weiter Ferne. Jordanien zieht unterdessen eine "rote Linie" und macht klar, was das Land als "Kriegserklärung" verstehen würde.

Die israelische Armee dringt in ihrem Kampf gegen die radikalislamische Hamas immer tiefer in den Gazastreifen vor. Bodentruppen seien bereits in der Stadt Gaza im Einsatz und erhöhten dort den Druck, sagte Armeesprecher Daniel Hagari. Zuvor hatten die Streitkräfte nach eigenen Angaben den Gazastreifen bereits in zwei Hälften geteilt und die Stadt Gaza vollständig eingekreist.

In den vergangenen 24 Stunden seien mehrere Kommandeure der Hamas getötet worden, sagte Hagari. Zwei von ihnen seien Drahtzieher des Massakers in Israel am 7. Oktober gewesen. Zudem habe das Militär mehrere Eingänge unterirdischer Tunnel zerstört. Viele davon befänden sich in der Nähe von Schulen, Krankenhäusern und humanitären Einrichtungen. Panzer- und Bodentruppen hätten in der Nähe einer Moschee Abschussrampen für 50 Raketen entdeckt.

Palästinensische Augenzeugen hatten am Montag von Schäden am Dach des Schifa-Krankenhauses im Zuge von israelischen Angriffen berichtet. Auf die Frage, ob Israel auch die Klinik angreifen werde, die nach Darstellung der Armee ebenfalls als Hamas-Kommandozentrum dient, sagte der Sprecher: "Wir werden tiefer in die Stadt Gaza eindringen und an jeden Ort gelangen, an dem es Terroristen gibt." Es gebe "keinen Ort, an dem Hamas-Terroristen vor Angriffen der Armee sicher sein werden".

Netanjahu: Wird keine allgemeine Feuerpause geben

Eine längere Feuerpause im Gazastreifen schloss der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu vorerst aus. "Ohne die Freilassung der Geiseln wird es keine allgemeine Feuerpause im Gazastreifen geben", sagte Netanjahu dem US-Fernsehsender ABC. "Was taktische Pausen angeht - eine Stunde hier, eine Stunde dort - können wir die Umstände prüfen, um humanitäre Güter hineinzubringen und einzelne Geiseln herauszubringen. Aber ich glaube nicht, dass es eine generelle Feuerpause geben wird."

Jordanien zog unterdessen eine "rote Linie". Versuche, Palästinenser aus dem Gazastreifen oder dem Westjordanland zu vertreiben, werde das Königreich als "Kriegserklärung" betrachten, sagte der jordanische Ministerpräsident Bisher al-Khasawneh laut der staatlichen Nachrichtenagentur Petra. Die "brutalen Angriffe auf Krankenwagen und humanitäre Hilfskräfte" im Gazastreifen widersprächen "dem Prinzip der Selbstverteidigung". Laut Al-Khasawneh seien alle Optionen auf dem Tisch.

Angesichts der dramatischen Lage im Gazastreifen wollen die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) dort ein Feldkrankenhaus errichten. Auf Anweisung des emiratischen Präsidenten Mohammed bin Sajid solle das Krankenhaus der palästinensischen Bevölkerung in dem Küstengebiet notwendige medizinische Hilfe bereitstellen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur WAM. Fünf Flugzeuge seien bereits von Abu Dhabi aus mit der notwendigen Ausrüstung für das Krankenhaus abgeflogen. Die Fracht sollte im ägyptischen Ort Al-Arisch ausgeladen und dann in den Gazastreifen gebracht werden. Das Feldkrankenhaus solle mit 150 Betten ausgestattet sein und verschiedene medizinische Fachrichtungen abdecken.

Quelle: ntv.de, tno/dpa


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