Oft verkaufte Mini-PCs hatten Trojaner an Bord

  13 Februar 2024    Gelesen: 457
  Oft verkaufte Mini-PCs hatten Trojaner an Bord

Auf Mini-PCs eines chinesischen Herstellers wird ein Trojaner entdeckt, der offenbar vorinstalliert ist. Die Malware kann vertrauliche Daten stehlen und weitere Schädlinge nachladen. Wie viele verseuchte Geräte verkauft wurden, ist nicht bekannt, der Hersteller gibt an, das Problem behoben zu haben.

Mini-PCs sind beliebt, da sie auf dem Schreibtisch kaum Platz wegnehmen, aber ähnlich leistungsfähig wie große Desktop-Computer sind. Das Angebot ist daher riesig, speziell viele chinesische Hersteller buhlen um die Gunst der Käufer. Oft getestet, für gut befunden und entsprechend erfolgreich sind Geräte von AceMagic. Doch kürzlich hat einer der Tester auf seinem Mini-PC Malware entdeckt, die offenbar bereits vor dem Verkauf installiert wurde.

Youtuber Jon von The Net Guy Reviews zufolge fand Microsofts Windows Defender nach der Inbetriebnahme auf dem über Amazon verschickten AceMagic AD08 Schad-Software der Familien Bladabindi und Redline. Laut "Tom's Hardware" können die Schädlinge unter anderem gespeicherte Passwörter aus Browsern und Kryptowährungs-Wallets stehlen, die Tastenanschläge des Opfers protokollieren und Informationen aus dem infizierten System extrahieren. Später fand die Antivirus-Software bei einem vollständigen System-Scan in Windows-Ordnern versteckt weitere Spyware.

Problem angeblich behoben

"Tom's Hardware" zitiert zwei Amazon-Nutzer, die auf ihren Geräten ebenfalls die genannte Malware entdeckten. Bei den Mini-PCs handelt es sich einmal um einen AceMagic AD08, der andere ist ein AceMagic AK1. Laut Net Guy Reviews fanden Nutzer die Schädlinge auch auf einem S1 und einem AD15 des Herstellers und auch auf Amazon berichten Käufer über vorinstallierte Schädlinge auf ihren Geräten. Offenbar sind oder waren also verschiedene AceMagic-Modelle betroffen.

Youtuber Jon bestellte daraufhin einen weiteren A08, auf dem das Antivirus-Programm keine Malware aufspürte. Auf der Verpackung fand Jon einen Aufkleber mit der Aufschrift "P2". Ein angeblicher Firmensprecher schrieb ihm, das Problem sei behoben. Es habe nur in der ersten Marge bestanden, alle jetzt verkauften Modelle seien nicht betroffen.

Wie viele Mini-PCs mit Malware ausgeliefert wurden, ist nicht bekannt. Kürzlichen Käufern eines AceMagic-Computers rät "Tom's Hardware" zu einem vollständigen Viren-Scan. Auch andere Nutzer sollten ihre Geräte überprüfen, denn der chinesische Hersteller vertreibt auch Mini-PCs unter den Marken Kamrui, NiPoGi und CTONE.

Quelle: ntv.de, kwe


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