ADAC testet Autos aus China

  25 April 2024    Gelesen: 625
  ADAC testet Autos aus China

Als vor etwa 20 Jahren erste Autos aus China nach Deutschland kamen, hatte der ADAC viel an diesen zu bemängeln. Bei den neuen Fahrzeugen von dort wird die Kritik deutlich leiser. Der Automobilclub sieht aber auch noch Verbesserungspotenzial.

Die in Deutschland angebotenen Autos chinesischer Hersteller können mit den Modellen etablierter europäischer Hersteller mithalten. Zu diesem Ergebnis kommt das ADAC-Technikzentrum in Landsberg nach einer Auswertung von 13 in den vergangenen drei Jahren getesteten Fahrzeugen aus chinesischer Produktion.

Demnach wiesen die untersuchten Modelle weder beim Ausweichtest noch beim Sicherheitsverhalten oder der Funktion des ESP Mängel auf. 11 der 13 Probanden konnten zudem bei der EuroNCAP-Bewertung volle fünf Sterne einfahren. Auch bei der Material- und Verarbeitungsqualität bescheinigt der ADAC den Autos aus Fernost, dass sie auf Augenhöhe mit denen aus europäischer Produktion sind.

Assistenzsysteme nicht immer zuverlässig

Optimierungspotenzial sieht der Automobilclub dagegen in vielen Fällen bei den Assistenzsystemen. Verkehrszeichenerkennung oder Spurhalte- und Abstandswarnsysteme funktionierten oft nur unzuverlässig. Auch die Bedienung der Funktionen per Touchscreen sei nicht immer einwandfrei. Als Gründe wurden Softwarefehler und falsche Übersetzungen genannt.

Gleichzeitig reagierten aber auch Hersteller aus China auf die Kritik. Bei Nio zeigten sich laut ADAC in neueren Modellen verbesserte Systeme.

Oft niedrige Preise, aber ...

Besonders attraktiv machten die Autos aus China ihre oft vergleichsweise niedrigen Preise. Allerdings warnt der ADAC davor, dass das ursprüngliche Schnäppchen später durch Wertverlust und hohe Reparaturkosten sogar teuer werden könnte. Oft, so ein weiterer Hinweis, fehle den Newcomern zudem ein echtes und dichtes Händlernetz.

Das in den Medien häufig gezeichnete Bild einer Überschwemmung des europäischen Marktes mit Autos aus China kann der Automobilclub derzeit nicht nachvollziehen, da deren Anteil an den Verkäufen hierzulande noch unter zwei Prozent liegt. Zudem seien die Grenzen zwischen deutschen und chinesischen Herstellern nicht mehr so klar wie früher, da einige vermeintlich deutsche Autos, etwa von BMW oder Smart, bereits komplett in China gebaut würden.

Quelle: ntv.de, Mario Hommen, sp-x


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