BMW X2 sDrive 18d - neues Familien-SUV mit viel Reichweite

  09 Mai 2024    Gelesen: 620
  BMW X2 sDrive 18d - neues Familien-SUV mit viel Reichweite

Schön, wenn es Antriebsvielfalt gibt: Im neuen BMW X2 tut auf Wunsch auch ein äußerst sparsamer Selbstzünder seinen Dienst. Und den hat ntv.de ausprobiert. Als Grundversion mit Frontantrieb.

Machen wir uns nichts vor, alle Zeichen deuten derzeit darauf hin, dass der elektrische Antrieb in Zukunft die meisten Autos bewegen wird. Aber! Der Verbrenner ist noch lange nicht tot, vielleicht lebt er ja auch noch über das Jahr 2035 hinaus, wer weiß das schon. Hier und heute ist er jedenfalls noch quicklebendig und BMW bietet ihn auch in seinem flammneuen Designer-X2 an. Der Buchstabe "X" deutet auf ein SUV mit Allradantrieb hin.

Aber jein, bloß eine Sache stimmt. Dass es sich um ein SUV handelt, lässt sich an der Höhe von 1,56 Metern ablesen. Es könnten auch deutlich über 1,60 Meter sein (X1), aber hier steht ja das schickere SUV-Coupé, das bei BMW zwar eine tollere Optik bietet, aber nicht weniger Praxistauglichkeit wie in manch ähnlich gelagerten Konstellationen. Doch das wird noch Thema sein. Aber Allradantrieb? Fehlanzeige. Dieser X2 schickt seine Kraft lediglich in Richtung Vorderachse, um seine Effizienz auf die Spitze zu treiben.

Doch jetzt geht es ohne Umschweife in den X2, wo der erste Blick auf die Reichweite-Anzeige fällt. Dort steht "860 km", und das auch nur, weil der X2 vorher ordentlich rangenommen wurde, was den Verbrauch hat in die Höhe schnellen lassen. Ich hingegen fordere den 150 PS starken Zweiliter-Vierzylinder kaum, ströme mit Richtgeschwindigkeit über die Autobahn, um möglichst weit ohne Tankstopp zu kommen. Die Rechnung geht auf, demnach sind knapp 1000 Kilometer machbar, was bedeutet, dass der Verbrauch gar unter die Fünflitermarke rutscht. Allen Reichweiten-Diskussionen zum Trotz - mal eben quer durch Deutschland zu fahren und danach in fünf Minuten vollgetankt zu haben, ist irgendwie cool, wenngleich die Zielgruppe, die das wirklich braucht, klein sein dürfte. Aber der nächste Urlaubstrip kommt bestimmt.

Basisdiesel beschert dem X2 einen souveränen Antrieb

Und dann wäre noch kurz darüber zu reden, ob ein "18d" überhaupt reicht. Ja, er reicht. Klar, er hat trotz früh anliegender 360 Newtonmeter Drehmoment nicht den Biss, den die extrovertierte X2-Optik vielleicht suggerieren mag. Souverän ist der Antrieb indes schon (8,9 Sekunden bis 100 km/h und 210 km/h Topspeed). Wobei man den Siebengang-Doppelkuppler mit starken, provozierten Lastwechseln auch zur Zugkraftunterbrechung bringen kann. Im gewöhnlichen Fahrbetrieb schaltet der Automat jedoch geschmeidig. Und der gewöhnliche Fahrbetrieb ist leise, falls noch das Vorurteil existieren sollte, dass ein Selbstzünder laut sei. Allerdings schippert dieser X2 auch oft unter der 2000-Touren-Marke durch die Gegend.

Und beim Dahincruisen fallen dann auch noch andere Dinge auf, die jetzt nichts mit Maschinentechnik, aber dafür mit Praxistauglichkeit zu tun haben. Um zunächst die kleinen Dinge aufzugreifen: Da wäre die praktische Ablage unter der Armlehne oder die gut zugängliche Schale für das drahtlose Laden des Smartphones. Außerdem ist die Konstruktion der Ladeschale genial gelöst, denn hier ist eine Art schwenkbarer Halter eingebaut, der das Telefon auf die Plattform presst.

Und die Infotainment-Gelüste befriedigt der BMW mit einem großen Display, das übrigens mittlerweile auch das Kombiinstrument ersetzt. Der Hersteller nennt es "curved", wobei der Screen ruhig ein bisschen mehr "curved" hätte sein dürfen, um als architektonisch relevant zu gelten. Sei es drum, es geht ja um die transportierten Informationen. Und damit wird man hier zugeschüttet, denn das Head-up-Display wäre ja auf Wunsch auch noch am Start.

Mit dem SUV-Coupé bekommt der Kunde einen Reiseprofi

Und wie ist es um die Reisetauglichkeit im Allgemeinen bestellt? Schließlich soll der X2 möglichst vielseitig sein. Das Potenzial hat der auf die interne Bezeichnung U11 hörende Kompaktklässler jedenfalls. Schließlich macht er einen enormen Wachstumssprung von 4,36 (Vorgänger) auf 4,55 Meter Außenlänge, ragt damit also schon weit in die Mittelklasse hinein. Ob Außendienstkutsche für Vertriebler, Baumarkt-Lieferprofi auf der Kurzstrecke oder Familientransporter im Urlaubsdienst - der 1,7-Tonner schluckt viel Gepäck und bietet zumindest so viel Platz, dass sich vier Personen an Bord wohlfühlen. Selbst in der zweiten Reihe bleibt genügend Beinfreiheit, zumal der Radstand um zwei Zentimeter auf 2,69 Meter gewachsen ist.

Spannend ist, dass das Coupé (Sports Activity Coupé im BMW-Marketingjargon) mit aufgestellter Sitzbank 60 Liter mehr Kofferraumvolumen bietet als der deutlich profaner aussehende X1. Im Vergleich zum Vorgänger vergrößert sich das Volumen gar um 90 Liter. Legt man die Rücksitzbank um, steigt das Fassungsvermögen auf ordentliche 1470 Liter - für ein Lifestyle-SUV ein ganz properer Wert.

Bleiben die Themen Fahrwerk und Sitze. Dass jeder BMW halbwegs fahraktiv ist, gehört zur Marken-DNA. Allerdings hätten die Münchener getrost ein etwas komfortableres Fahrwerkssetup wählen können. Gerade kurze Wellen verarbeiten die (optional variablen) Dämpfer einen Zacken zu trocken. Dafür macht der X2 Laune auf kurvigem Geläuf dank präzise rückmeldender Servolenkung.

Und für den Erwachsenenspieltrieb hat der X2 ebenfalls ein paar feine Features in petto. Beispielsweise das schöne Designelement "BMW Niere Iconic Glow". Hinter dem etwas sperrigen Begriff aus der Marketingschmiede verbirgt sich die nachts beleuchtete Umrandung des sechseckigen Kühlergrills. Kann man witzig finden. Außerdem dürfen sich Digital Natives auf die Gaming- und Streamingfunktionen des X2 freuen. Der Basisdiesel startet übrigens bei 46.850 Euro und verfügt serienmäßig über Gadgets wie LED-Scheinwerfer, elektrische Heckklappe, Navigationssystem, Rückfahrkamera und Tempomat. Mehr Auto braucht man nicht.

Fazit: Der BMW X2 mit dem Basisdiesel verbindet das Schicke mit dem Praktischen. Coupé geht auch nützlich, zeigt der Münchener mit den markant-zackig gezeichneten Rückleuchten. Sein Größenwachstum beschert Kompaktklasse-Interessenten einen Hauch von Mittelklasse und den damit verbundenen Annehmlichkeiten. Dazu kommt der sparsame Selbstzünder mit einem Verbrauch von rund fünf Litern. Wer möchte, bekommt den X2 übrigens auch mit Benzinmotor oder elektrischem Antrieb. Antriebsvielfalt wird bei BMW hochgehalten.

Quelle: ntv.de


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