YPG kündigt Rückeroberung Rakkas an

  18 März 2017    Gelesen: 357
YPG kündigt Rückeroberung Rakkas an
Die syrische Stadt Rakka leidet seit drei Jahren unter der Herrschaft des Islamischen Staates. Ein Bündnis kurdischer Milizen will dem in den nächsten Wochen ein Ende bereiten. Im Irak rückt die Armee auch in der dortigen letzten IS-Hochburg Mossul vor.
Die Erstürmung der syrischen IS-Hochburg Rakka wird nach Angaben der Kurdenmiliz YPG Anfang April beginnen. "Die Entscheidung ist gefallen", sagte YPG-Chef Sipan Hemo. Die Rückeroberung der Stadt werde voraussichtlich nicht länger als ein paar Wochen dauern. Nach Hemos Worten stellen die Kurden ein Viertel der Kräfte, die Rakka erstürmen sollen.

Zudem beteiligten sich arabische Kämpfer des Rebellenbündnisses SDF an der Offensive. Die SDF sind der wichtigste Partner der USA im Kampf gegen den IS in Syrien. Zu ihnen gehören die Kurdenmiliz YPG sowie einige arabische Gruppen. Ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums sagte dagegen, es gebe noch keine Entscheidung.

Die SDF hatte in diesem Monat die letzte Hauptstraße nach Rakka abgeschnitten. Dabei wurden die Kämpfer auch von amerikanischen Luftangriffen und Spezialeinheiten unterstützt. Rakka ist die Hauptstadt der Extremisten in Syrien. Dort leben nach Einschätzung der in England ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte immer noch 200.000 Menschen. Auch würden viele IS-Anführer in Rakka vermutet.

Irakische Armee erreicht Altstadt von Mossul

Im Nachbarland Irak ist der IS in seiner letzten verbliebenen Hochburg Mossul bereits eingekesselt. Bei der Offensive der irakischen Armee rückten die Truppen auf die historische Altstadt und das Gebiet um die Al-Nuri-Moschee vor. Dort hatten die Islamisten 2014 ihr Kalifat ausgerufen. "Die Truppen versuchen die Altstadt einzukesseln und dann eine Offensive von allen Seiten zu starten", sagte ein Sprecher der irakischen Polizei.

Bei ihrem Vormarsch treffen die irakischen Truppen auf erbitterten Widerstand. In den engen und verwinkelten Gassen der Altstadt steht den Soldaten ein schwieriger Häuserkampf gegen die in der Stadt verbliebenen Kämpfer bevor.

In der seit Monaten umkämpften Stadt befinden sich nach Schätzungen der USA noch 2000 IS-Kämpfer. Etwa 600.000 Zivilisten sind in den von den Extremisten kontrollierten Stadtvierteln eingeschlossen. Die mit US-Luftangriffen unterstützte Koalition zur Eroberung der Stadt besteht neben irakischen Truppen auch aus kurdischen Peschmerga-Kämpfern und Schiitenmilizen.

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