Wichtiger Staudamm nach schweren Angriffen außer Betrieb

  27 März 2017    Gelesen: 1104
Wichtiger Staudamm nach schweren Angriffen außer Betrieb
Der Tabka-Damm am Euphrat ist nach heftigen Kämpfen beschädigt. Dahinter staut sich ein See, nur wenige Kilometer stromabwärts liegt die umkämpfte IS-Hochburg Rakka. Bricht die Talsperre, droht eine Katastrophe.
Der größte Staudamm Syriens ist nach schweren Angriffen außer Betrieb gesetzt. Wie die Nachrichtenagentur AFP am Sonntag von Technikern erfuhr, kann der Tabka-Staudamm am Euphrat wegen einer Beschädigung der Stromversorgung nicht mehr gesteuert werden. Wegen der Kämpfe in der Region stehe kein Personal zur Verfügung, um den Schaden zu beheben, hieß es weiter.

Das könnte eine Gefahr für die Städte flussabwärts bedeuten. Hinter dem Damm staut sich der Assadsee, nur wenige Dutzend Kilometer stromabwärts liegt die Stadt Rakka. Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) drohte über ihr Sprachrohr Amak indirekt mit dem Einsturz des Bauwerks. Wegen "US-Luftangriffen und eines hohen Wasserstandes" sei der Damm vom Zusammenbruch bedroht.

Es wird schon länger befürchtet, ein in Bedrängnis geratener IS könne den Damm sabotieren, um die Region zu fluten. Falls der Damm breche, bestünden Gefahren für Rakka und die Provinz Deir Essor, warnte das Uno-Büro für humanitäre Angelegenheiten (Ocha).

Der Damm ist vermint

Die Kämpfe in der Gegend um den Staudamm stehen im Zusammenhang mit den Versuchen, den IS aus seiner Hochburg Rakka 35 Kilometer weiter östlich zu verdrängen. US-Streitkräfte unterstützen eine kürzlich begonnene Offensive der arabisch-kurdischen Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) auf Tabka. Der Staudamm wird vom IS gehalten und ist stark vermint.

Der IS machte die US-Streitkräfte für die Angriffe auf den Staudamm verantwortlich. SDF-Sprecher Talal Sello betonte hingegen, es gebe keine unmittelbare Gefahr, dass der Damm brechen könne und bestritt, dass es Luftangriffe gegeben habe. Die US-Streitkräfte hatten SDF-Einheiten mit Hubschraubern in das Gebiet geflogen, um die Bemühungen zur Verdrängung des IS von dem Staudamm zu unterstützen.

cst/dpa/Reuters

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