Den mutmaßlichen Angreifern im Alter zwischen 29 und 56 Jahren soll ab Montag vor dem Amtsgericht Kamenz der Prozess gemacht werden. Der Vorwurf lautet auf Freiheitsberaubung. In der Verhandlung sollte der Iraker als Zeuge aussagen.
Die Leiche des Mannes und seine Aufenthaltsgenehmigung waren am Montag von einem Jagdpächter entdeckt worden. Anzeichen für einen gewaltsamen Tod gab es laut Ermittlern nicht, dennoch übernahm eine Mordkommission die Ermittlungen.
Bei dem Iraker handelte es sich nach früheren Polizeiangaben um einen damaligen Patienten des psychiatrischen Fachkrankenhauses in Arnsdorf. Er hatte im vergangenen Jahr in einem Discounter eine Telefonkarte gekauft und war wegen Problemen damit wiederholt dort aufgetaucht. Aufgrund der Sprachprobleme war die Verständigung aber schwierig. Schließlich eskalierte die Situation.
Von dem Vorfall am 21. Mai gab es ein Video. Darauf sind mehrere Männer zu sehen, die den Iraker aus dem Supermarkt zerren. Im Hintergrund ist eine Frauenstimme zu hören mit den Worten: "Ist schon schade, dass man eine Bürgerwehr braucht." Die Angreifer sollen den Iraker dann mit Kabelbindern gefesselt und zu Boden gedrückt haben sowie schließlich an einen Baum gebunden haben.
Die Tatverdächtigen gaben damals zur Begründung an, sie hätten eine angebliche Gefährdungssituation abwenden und den Iraker an der Flucht hindern wollen. Die Polizei stellte aber bereits kurz nach dem Vorfall klar, dass es keinen Diebstahl und keine Sachbeschädigung gegeben habe.
Ermittlungen gegen den Iraker wegen des Verdachts der Bedrohung wurden eingestellt, weil es dafür laut Staatsanwaltschaft keine Beweise gab.
Quelle : spiegel.de
Tags: