Erdogan macht Trump seine Syrien-Position klar

  21 April 2017    Gelesen: 850
Erdogan macht Trump seine Syrien-Position klar
Der ehemalige US-Präsident Barack Obama hat Ankara laut dem türkischen Präsident Recep Tayyip Erdogan betrogen und trotz aller Vereinbarungen die syrische kurdische Partei der Demokratischen Union (PYD) unterstützt.
„Zwischen den USA und der Türkei gibt es eine Vereinbarung über den Kampf gegen die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK). Diese war auch während Obamas Amtszeit in Kraft“, so Erdogan im Interview mit dem TV-Sender Al Jazeera. „Er betrog jedoch leider die Türkei beim Widerstand der PYD und der YPG.“

Erdogan hoffe nun, dass die Position der neuen Administration anders sein werde und Obamas Nachfolger Trump nicht die gleichen Fehler machen werde. „Beim persönlichen Treffen mit Trump haben wird diese Frage erörtert“, so der türkische Präsident. Erdogan zufolge ist die Zeit gekommen, „mit den Terrororganisation PKK und ihren syrischen Flügeln PYD und YPG fertig zu werden“. Diese Position habe Ankara gegenüber Trump deutlich gemacht.

Der türkische Staatschef äußerte auch seine Besorgnis darüber, dass Washington weiterhin mit der PYD und der YPG in Kontakt stehe, und warnte vor deren Einsatz bei der Befreiung der syrischen Stadt Rakka. Das wäre ein großer Fehler, betonte Erdogan.

„Man kann eine terroristische Organisation nicht im Kampf gegen die andere einsetzen. Der IS ist eine Terrorgruppierung, die PYD und die YPG aber auch Terroristen, die eine Gefahr für die nationale Sicherheit der Türkei darstellen“, so Erdogan.

Da Ankara und Washington strategische Partner und Nato-Verbündete seien, sollten sie ihre Kooperation festigen.

Aus Sicht Ankaras unterhalten die YPG-Einheiten Verbindungen zur Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), welche die Türken als Terrororganisation einstufen. Der türkische Ministerpräsident Binali Yıldırım hatte zuvor erklärt, dass die Zusammenarbeit der USA mit „terroristischen Organisationen“ den bilateralen Beziehungen ernsthaften Schaden zufügen würde.

Gleichzeitig sehen die US-Militärs bislang jedoch keine Alternative zu den Kurden bei der Eroberung von Rakka. Den Vorschlägen der Türkei, eigene Truppen statt der Kurden einzusetzen, stehe Washington eher skeptisch gegenüber. Gleichzeitig kann Trumps Administration die Lösung dieser Frage nicht verschieben. Denn je länger Washington die Rakka-Befreiungsoperation plant, desto mehr Zeit haben die Terroristen für die Vorbereitung von Gegenaktionen.

Quelle : sputnik.de

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