Ich arbeite in einem Sexshop und dieses obskure Produkt kaufen Muslime am häufigsten

  22 April 2017    Gelesen: 734
Ich arbeite in einem Sexshop und dieses obskure Produkt kaufen Muslime am häufigsten
Zugegeben, Sexspielzeuge sind inzwischen zwar kein absolutes Tabuthema mehr. Trotzdem tun sich viele Menschen noch immer schwer, über Dildos, Analkugeln und Penisringe zu sprechen. Ich weiß das. Ich arbeite in einem Sexshop.
Es gibt verunsicherte Pärchen, kichernde Freundinnen und Stammkunden. Jeder hat verschiedene Vorlieben. Während manche nur aufreizende Dessous kaufen, suchen andere nach dem nötigen Kick für ihr eingeschlafenes Sexleben.

Wenn ein Kunde unseren Laden betritt, dann weiß ich normalerweise sofort, was er oder sie sucht. Eine Gruppe an Menschen, die unseren Laden regelmäßig besucht, hat mich jedoch zu Anfang etwas irritiert.

Ihren Glauben sieht man unseren Kunden normalerweise natürlich nicht an, aber ich spreche von verschleierten Touristen aus Ländern wie Saudi-Arabien, Katar oder den Arabischen Emiraten.

Frauen in Niqab oder Burka, die mit ihrer Familie zum Shoppen übers Wochenende oder um der Sommerhitze ihres Heimatlandes zu entkommen, in die bayrische Landeshauptstadt fliegen.

Wir verkaufen Produkte, die es in Dubai nicht so einfach gibt

Diese Frauen kommen nicht zufällig in unser Geschäft. Unser Sexshop ist bekannt dafür, Produkte zu verkaufen, die in anderen Läden nicht erhältlich sind. Schon gar nicht in streng muslimisch geprägten Ländern wie Saudi-Arabien. Denn ob ihr es glaubt oder nicht, ayurvedische Vagina-Stäbe sind in Dubai eher schwer aufzutreiben.

Der Stab ist ein Hilfsmittel für Frauen, um ihren Intimbereich einer Art Verjüngungskur zu unterziehen. Er sieht in etwa aus wie ein kleiner Vibrator und wird auch so eingeführt.

Beliebt ist er aufgrund seiner reinigenden und pflegenden Wirkung. In Asien nutzen Frauen Vagina-Stäbe schon seit Hunderten von Jahren, denn sie straffen die Scheide, in etwa so, als wäre man wieder Jungfrau.

Die Frauen schämen sich nicht, wenn sie bei uns einkaufen. Sie kommen in Burka reinmarschiert, sagen auf Englisch genau, was sie wollen und verschwinden dann wieder. Keine Diskussion, manche kaufen direkt mehrere. Alles ganz unkompliziert.

Leider können wir keine Lieferungen machen

Manchmal bekommen wir auch Anrufe aus Hotels, ob wir die Stäbe direkt ins Hotel liefern. Leider ist meist nur eine Verkäuferin im Laden, daher können wir keine Lieferungen machen.

Während jüngere Muslimas beim ersten Besuch noch etwas zögerlich sind, handeln ältere Frauen auch gerne, wenn es um den Preis geht. Wie auf dem Markt.

Die deutschen Frauen benutzen auch Vagina-Stäbe, holen ihn sich manchmal auch auf Rezept. Frauenärzte verschreiben ihn beispielsweise gegen Pilzinfektionen. Deutsche Frauen kaufen auch alle möglichen andere Sachen, wohingegen die Muslimas meist wegen des Vagina-Stabs kommen.

Es ist immer schön, wenn wir Kundschaft aus dem Ausland im Laden haben. Die Vorstellung ist trotzdem ein wenig verrückt, dass eines der beliebtesten Mitbringsel aus der bayerischen Hauptstadt wohl der Vagina-Stab ist.

Der Beitrag wurde von Julius Zimmer aufgezeichnet.

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