Pharmakonzern Roche bleibt nach Auftaktquartal vorsichtig

  27 April 2017    Gelesen: 411
Pharmakonzern Roche bleibt nach Auftaktquartal vorsichtig
Der Schweizer Roche-Konzern sieht sich nach dem ersten Quartal auf Kurs zu seinen Jahreszielen - und bleibt damit vorsichtig.
"Wir hatten einen guten Start in das Jahr, aber es ist noch immer früh nach drei Monaten", sagte Konzernchef Severin Schwan am Donnerstag. "Wir haben entschieden, dass wir an der Prognose festhalten, die wird zum Jahresanfang gegeben haben."

Der Arzneimittelhersteller aus Basel will den Umsatz Wechselkurseinflüsse ausgeschlossen um einen niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbetrag steigern. Der bereinigte Gewinn je Genussschein und Inhaberaktie soll in etwa wie die Verkaufserlöse anziehen. In den vergangenen Jahren hatte der Gewinn wie angepeilt jeweils stärker angezogen als der Umsatz. Roche drohen Umsatzeinbußen bei den wichtigen Krebsmittel MabThera, Herceptin und Avastin, weil nach dem Auslaufen des Patentschutzes günstigere Nachahmerprodukte für die Biotech-Arzneien auf den Markt kommen dürften. Pharmachef Daniel O'Day zeigte sich zuversichtlich, dass der Konzern den ab dem zweiten Quartal erwarte Markteintritt der sogenannten Biosimilars mit seinem Produktportfolio insgesamt wettmachen kann.

Roche stellt seinen Aktionären zudem erneut eine höhere Dividende in Aussicht. An der Börse schlug der Quartalsbericht keinen großen Wellen. Die Roche-Titel notierten an der Schweizer Börse im frühen Handel praktisch auf dem Vortagsniveau.

NEUE KREBSARZNEIEN KURBELN UMSATZ AN

Im ersten Quartal steigerte Roche den Umsatz währungsbereinigt um vier Prozent auf 12,9 Milliarden Franken (11,9 Milliarden Euro) und übertraf damit die Erwartungen der Analysten. Diese hatten im Schnitt 12,7 Milliarden Franken veranschlagt. Gewinnzahlen veröffentlicht Roche nur zum Halbjahr und am Jahresende. Rivale Novartis ist mit einem weniger starken Umsatzplus und einem Gewinnrückgang ins Jahr gestartet.

Der Umsatz mit verschreibungspflichtigen Medikamenten zog um drei Prozent auf 10,2 Milliarden Franken an. Motor des Wachstums waren vor allem die modernen, jüngst auf den Markt gebrachten Krebstherapien. Das Blasen- und Lungenkrebsmedikament Tecentriq steuerte 113 Millionen Franken Umsatz bei, ein Plus von 13 Prozent. Roche hatte seine erste Krebs-Immuntherapie vor einem Jahr auf den Markt gebracht. Die Brustkrebsarzneien Perjeta und Kadcyla und das Leukämie-Präparat Gazyva legten prozentual zweistellig zu. Aber auch die Blockbuster MabThera und Herceptin mit Verkaufserlösen von jeweils rund 1,8 Milliarden Franken verzeichneten kräftige Zuwächse.

Punkten konnte der Weltmarktführer in der Onkologie aber auch außerhalb seines Kerngeschäfts: Der Umsatz des Lungenmedikaments Esbriet nahm um 13 Prozent zu und der des Asthmamittels Xolair wuchs um 22 Prozent. Das jüngst in den USA zugelassene Multiple-Sklerose-Medikament Ocrevus sei sehr gut gestartet, sagte Roche-Chef Schwan. Das Diagnostik-Geschäft wuchs von Januar bis März um sechs Prozent auf 2,8 Milliarden Franken. Der vor allem für seine Krebsmedikamente bekannte Konzern ist der weltgrößte Anbieter von Diagnosegeräten und medizinischen Tests sowie Marktführer in der Blutzuckermessung.

Quelle. reuters.de

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