Hongkongs Polizei nimmt China-Kritiker fest

  28 April 2017    Gelesen: 611
Hongkongs Polizei nimmt China-Kritiker fest
Viele Menschen in Hongkong wehren sich gegen Pekings Einfluss auf die chinesische Sonderverwaltungszone. Sie fordern Unabhängigkeit und warnen vergeblich vor der Wahl Carrie Lams zur Regierungschefin. Nun trifft eine Verhaftungswelle die Opposition.
Die Polizei in Hongkong ist erneut gegen Mitglieder der Demokratie-Bewegung in der chinesischen Sonderverwaltungszone vorgegangen. Bis zu neun Aktivisten seien festgenommen worden, bestätigte der bekannte Protestführer Joshua Wong. Wegen der Teilnahme an Demonstrationen im vergangenen November würde ihnen eine Störung des öffentlichen Raumes und das Abhalten illegaler Versammlungen vorgeworfen.

Nach Medienberichten waren bereits am Mittwoch mit Sixtus Leung und Yau Wai-ching zwei junge Politiker festgenommen worden, die sich für die Unabhängigkeit Hongkongs einsetzen. Beide waren vor Monaten aus dem Parlament verbannt worden, weil sie ihren Amtseid auf provokative Weise geändert hatten, um zu unterstreichen, dass für sie Hongkong nicht Teil der Volksrepublik China ist.

Die Verfolgungswelle hatte Ende März direkt nach der Auswahl von Pekings Wunschkandidatin Carrie Lam zur neuen Regierungschefin Fahrt aufgenommen. Kurz nach ihrer Wahl wurde Anklage gegen mehrere Mitglieder der "Regenschirm-Bewegung" erhoben, die 2014 mit ihren Protesten für mehr Demokratie Teile der Stadt wochenlang lahmgelegt hatte. Es war die schwerste Krise seit der Rückgabe Hongkongs 1997, das nach dem Grundsatz "ein Land, zwei Systeme" unter chinesischer Souveränität autonom regiert wird.

Quelle: n-tv.de , shu/dpa

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