Billig-Steaks bei Aldi: Wütendem Kunden platzt der Kragen

  29 Mai 2017    Gelesen: 585
Billig-Steaks bei Aldi: Wütendem Kunden platzt der Kragen
NÜRNBERG - 600 Gramm mariniertes Schweinenacken-Steak für 1,99 Euro - was für manch einen nach einem hochattraktiven Schnäppchen passend zur Grillsaison aussieht, treibt anderen die Zornesröte ins Gesicht. Im Netz hat ein Kunde von Aldi den Discounter nun scharf attackiert - und viel Zustimmung erhalten.
Dominik Boisen hat einen Nerv getroffen. Knapp 40.000 Menschen gaben seinem Wut-Posting auf der Facebook-Präsenz von Aldi Süd einen Daumen nach oben, knapp 13.000 teilten es. Schon am 17. Mai hatte er dem Discount-Giganten sein Herz auf die Pinnwand geschüttet, einen neuen Viralitätsschub hat sein Posting am Samstag bekommen, als Aldi antwortete. Aber der Reihe nach.

Der wütende Kunde greift in seinem Text die Niedrig-Preis-Politik von Aldi an. Er schreibt:

"Wenn man die Marinade, die Plastikverpackung und die Tamponage, den Transport und die sonstigen Logistik- und Dienstleistungskosten aller am Produkt Beteiligten - vom Bauern, über den Schlachthof, bis hin zum Verkaufspersonal im Laden - abzieht und dann noch berücksichtigt, dass Ihr bei der ganzen Geschichte sicherlich nicht drauf legt, sondern am Ende auch noch eine Marge übrig bleibt, kann man sich in etwa ausrechnen, was bei Euch das Fleisch "wert" ist, das am Ende auf dem Teller liegt."

Und er legt nach: "Das ist einfach nur billigster Dreck, für dessen Produktion alles und jeder bis zum Anschlag ausgebeutet wurde - am meisten die, die sich am wenigsten wehren können: die Tiere."



Tausende stimmen auf Facebook auf den Abgesang mit ein, für Aldi Süd ist das nicht weniger als ein absolutes PR-Desaster, ein Shitstorm brachialer Größenordnung. Zehn Tage benötigte das Unternehmen, um dem wütenden Kunden zu antworten, lässt dann aber noch immer einige Fragen offen. Auf das konkret kritisierte Angebot für Schweinenacken-Steaks geht der Discounter nicht ein, verweist lediglich auf eine freiwillige Initiative für Tierwohl, für die er sich einsetze.

Unbefriedigend für Boisen und viele andere User. Aber was soll Aldi auch sagen: Diesen Shitstorm kann das Unternehmen ohnehin nicht mehr einfangen.

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