Hacker attackieren britisches Parlament

  25 Juni 2017    Gelesen: 487
Hacker attackieren britisches Parlament
Erneut gibt es einen großangelegten Cyberangriff: Betroffen ist diesmal das britische Parlament. Hacker hätten versucht, Zugang zu Nutzerkonten von Parlamentariern zu erlangen, heißt es. Ob ein Schaden entstand, ist unklar.

Auf das britische Parlament ist eine Cyberattacke verübt worden. Das bestätigte ein Pressesprecher des Parlaments in London. Es habe unerlaubte Versuche gegeben, Zugang zu Nutzerkonten von Abgeordneten und Mitarbeitern des Unterhauses zu bekommen, sagte er. Das Parlament habe den externen Zugang zum Parlaments-Netzwerk gesperrt. Abgeordnete hatten von außerhalb keinen Zugriff auf ihre E-Mail-Konten.

In den vergangenen Tagen hatte es Berichte in britischen Medien gegeben, dass Hacker Passwörter von Abgeordneten zum Verkauf anbieten. Die Behörde für Kriminalitätsbekämpfung (National Crime Agency) erklärte, sie habe Kenntnis von einer möglichen Cyberattacke auf das Parlament.

Der Minister für internationalen Handel, Liam Fox, sagte dem Sender ITV News, es sei bekannt, dass Hacker britische Behörden attackieren. "Also ist es keineswegs überraschend, dass es einen Versuch gegeben hat, Parlaments-E-Mails zu hacken."

Der Politiker Henry Smith von den Konservativen nahm die Störungen mit Humor: "Wir haben eine Cyber-Attacke von (Nordkoreas Machthaber) Kim Jong Un, (des russischen Präsidenten Wladimir) Putin oder einem Kind im Keller seiner Mutter", twitterte er.

Auch auf das Netz des Bundestages und auf Parteien in Deutschland hatte es in der Vergangenheit Hacker-Angriffe gegeben. Im Mai 2015 konnten sich Angreifer weitreichenden Zugang zum Bundestags-Netzwerk verschaffen, so dass die IT schließlich ausgetauscht werden musste. Als Urheber wurde die Hacker-Gruppe APT28 vermutet, der Verbindungen zu russischen Geheimdiensten nachgesagt werden.

Erst im vergangenen Mai verübten Unbekannte eine weltweite Cyber-Attacke. In Großbritannien legten die Kriminellen dabei viele Krankenhäuser und Arztpraxen teilweise lahm. In Deutschland war die Bahn betroffen, in Spanien der Konzern Telefónica, in Russland das Innenministerium. Die Erpressungssoftware "Wanna Cry" traf nach Angaben von Europol mindestens 150 Länder.

Quelle: n-tv.de , mli/dpa/AFP

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