Putin besucht annektierte Krim

  25 Juni 2017    Gelesen: 433
Putin besucht annektierte Krim
Ein bereits in der Sowjetzeit bestehendes Ferienlager freut sich über den Besuch von Russlands Präsidenten Putin. Das Problem ist, dass es auf der annektierten Krim liegt. In Kiew protestiert man scharf.
Russlands Präsident Wladimir Putin hat die annektierte Krim-Halbinsel besucht. Nach Angaben des Kreml besuchte er unter anderem das legendäre Ferienlager Artek, das noch aus Zeiten der Sowjetunion stammt und nach der Krim-Annexion wiederbelebt wurde. "Es ist nicht lange her, dass Artek durch schwere Zeiten gegangen ist", sagte Putin bei seinem Besuch vor jungen Leuten. "Aber jetzt ist es wiedergeboren als internationales Feriencamp."

Das Lager am Schwarzen Meer wurde 1925 als Sanatorium für tuberkulosekranke Kinder gegründet und später als Ferienlager für die Jugendorganisation der Kommunistischen Partei genutzt. Nach der Unabhängigkeit der Ukraine 1991 verfiel das Ferienlager zunehmend. Nach der russischen Annexion der Krim 2014 wurde es renoviert.

Putin hat seit der Annexion bereits mehrmals die Krim besucht, und wie zuvor löste auch diese Visite Empörung in Kiew aus. Das ukrainische Außenministerium sprach von einer "Verletzung der territorialen Integrität der Ukraine", wie die russische Nachrichtenagentur Tass meldete. Die USA und ihre Verbündeten sehen die Eingliederung der Krim in russisches Staatsgebiet als Verletzung des Völkerrechts an. Die EU hat wegen der Annexion Sanktionen gegen Russland verhängt.

Beschuss trotz Waffenruhe

Unterdessen meldete die ukrainische Armee, dass zwei ihrer Soldaten bei Kämpfen im Osten der Ukraine getötet worden seien. Erst um Mitternacht war eine neue Waffenstillstandsvereinbarung in Kraft getreten, die bis Ende August gelten soll. Die ukrainische Armee schrieb auf ihrer Facebook-Seite, ungeachtet des Waffenstillstands seien zwei Soldaten getötet und zwei weitere verletzt worden.

Die Armee warf den prorussischen Rebellen vor, in den Regionen Lugansk und Donezk mehrfach auf die ukrainischen Streitkräfte geschossen zu haben. Die Rebellen in Donezk beschuldigten ihrerseits die Armee, rund ein dutzend Mal den Waffenstillstand verletzt zu haben. Rebellengebiete seien mit Artillerie, Mörsern und von Panzern angegriffen worden. In der Ostukraine gab es schon zahlreiche Waffenruhen, die aber nie lange Bestand hatten.

Quelle: n-tv.de , mli/AFP

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