China lässt Nobelpreisträger Liu Xiaobo frei

  26 Juni 2017    Gelesen: 698
China  lässt Nobelpreisträger Liu Xiaobo frei
2010 erhält der chinesische Dissident und Schriftsteller Liu Xiaobo den Friedensnobelpreis. Entgegennehmen kann er die Auszeichnung nicht, er sitzt zu diesem Zeitpunkt bereits im Gefängnis. Scheinbar kurz vor seinem Tod kommt er nun frei.
Der chinesische Friedensnobelpreisträger und Dissident Liu Xiaobo ist nach Angaben seines Anwalts aus der Haft entlassen worden. Bei Liu sei im Mai eine unheilbare Leberkrebserkrankung festgestellt worden, kurz darauf sei er aus medizinischen Gründen freigekommen, sagte sein Anwalt Mo Shaoping. Ihm sei "Bewährung aus medizinischen Gründen" gewährt worden. Liu lasse sich nun in einem Krankenhaus in Shenyang in der nordöstlichen Provinz Liaoning behandeln. Er habe "keine besonderen Pläne", fügte der Anwalt hinzu.

Der 61-jährige Liu, der sich für Demokratie und Menschenrechte in China eingesetzt hatte, war 2009 wegen "Untergrabung der Staatsgewalt" zu elf Jahren Haft verurteilt worden. Ein Jahr später wurde der Schriftsteller und Menschenrechtler mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Entgegennehmen konnte er die Auszeichnung nicht, bei der Übergabezeremonie blieb sein Stuhl leer. Seine Frau Liu Xia lebt seit damals praktisch unter Hausarrest in ihrer Wohnung in Peking.

Liu war Ehrenvorsitzender des chinesischen Pen-Clubs unabhängiger Schriftsteller und Mitverfasser der 2008 von 300 Intellektuellen unterzeichneten "Charta 08", in der demokratische Reformen gefordert werden. Der Literaturwissenschaftler saß schon nach der blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung 1989 in Peking mehrmals in Haft.

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