Menschenrechtler prangern Polizeigewalt auf Lesbos an

  26 Juli 2017    Gelesen: 1111
Menschenrechtler prangern Polizeigewalt auf Lesbos an
Internationale Menschenrechtsorganisationen haben gegen „unmenschliche“ Polizeigewalt im Flüchtlingslager von Moria auf der griechischen Insel Lesbos protestiert. In einer am Mittwoch an alle Medien in Griechenland gerichteten Erklärung fordern insgesamt 14 Organisationen, dass die in einem Video im Internet gezeigten Gewaltszenen untersucht und die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.
Im Video sind Polizisten und auch Zivilisten zu sehen, die wiederholt auf Migranten einschlagen, obwohl diese festgenommen sind und auf dem Boden liegen. Zunächst gab es keine Stellungnahme seitens der Polizei. Der Sprecher des griechischen Migrationsministeriums, Kyriakos Mantouvalos, sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Es ist ein Thema der Polizei. Sie ist zuständig für die Sicherheit in den Flüchtlingslagern.“

In der vergangenen Woche hatten zahlreiche, überwiegend aus afrikanischen Staaten stammende junge Migranten Zelte und Containerwohnungen in Moria angezündet und Steine gegen die Polizei geschleudert. Die Polizei setzte Tränengas und Schlagstöcke ein, um die Krawalle zu beenden. Die Randalierer protestierten gegen ihre bevorstehende Rückführung in die Türkei. Insgesamt befinden sich zurzeit auf allen Inseln der Ostägäis gut 15.000 Migranten. Wer kein Asyl bekommt, muss in die Türkei zurück. (dpa)

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