Frankreich mahnt Ehrgeiz bei UN-Klimagipfel an

  28 November 2015    Gelesen: 792
Frankreich mahnt Ehrgeiz bei UN-Klimagipfel an
Kurz vor der UN-Klimakonferenz in Paris hat Frankreichs Staatschef François Hollande davor gewarnt, dass schon wenige Staaten ein ehrgeiziges globales Klimaschutzabkommen verhindern könnten. Bei der Konferenz mit 195 Teilnehmerstaaten sei eine umfassende Vereinbarung notwendig.
Hollande sagte bei einer Pressekonferenz beim Gipfeltreffen der Commonwealth-Staatschefs in Maltas Hauptstadt Valletta: "Es bedarf nur weniger Länder - weil sie nicht genügend Garantien erhalten haben, weil sie immer noch denken, dass bestimmte Verpflichtungen ihre Entwicklung behindern -, um den Prozess zu blockieren."

In Valletta stimmten die Staats- und Regierungschefs der 53 Commonwealth-Staaten ihre Haltung bei die Klimaschutzverhandlungen ab, die am Sonntag in Paris beginnen und am Montag offiziell eröffnet werden. Als Staatschef des Gastgeberlandes wurde Hollande gemeinsam mit UN-Generalsekretär Ban Ki Moon zu dem Commonwealth-Gipfel eingeladen.

"Es ist eine Pflicht der Menschheit, fähig zu sein, in den kommenden Tagen eine Vereinbarung zu erzielen: ein verbindliches Abkommen, ein umfassendes Abkommen, eines, das ehrgeizig ist", appellierte Hollande in Malta.

Dass der Mensch "der schlimmste Feind des Menschen" sei, sei nicht nur beim Terrorismus, sondern auch beim Klima zu sehen, sagte der französische Staatschef, dessen Land vor zwei Wochen Opfer islamistischer Anschläge in der Hauptstadt Paris geworden war. Die Menschen müssten daher "zum Wohle künftiger Generationen ihre Verantwortung" für die Erderwärmung und deren Folgen anerkennen.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon sagte, er sei "ermutigt" durch die Klimabeschlüsse der Commonwealth-Staaten. Maltas Regierungschef Joseph Muscat hatte bekannt gegeben, dass die Staatengruppe einen eine Milliarde Dollar (940 Millionen Euro) schweren Klimaschutzfonds einrichten will, der bis Ende 2016 voll funktionsfähig sein soll.

Kanada kündigte an, seine Hilfen für Klimaschutzprojekte in armen Ländern zu verdoppeln. Sein Land werde in einem Zeitraum von fünf Jahren fast zwei Milliarden US-Dollar (1,9 Milliarden Euro) für solche Projekte bereitstellen, ließ der neue kanadische Premierminister Justin Trudeau in Ottawa erklären. Kanada fühle sich zu "ehrgeizigem Handeln" im Kampf gegen die Erderwärmung verpflichtet und richte dabei sein Augenmerk auf die wirtschaftlichen Chancen von Investitionen in den Umweltschutz.

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