Geiseln flehen Trump um Hilfe an

  12 Januar 2017    Gelesen: 945
Geiseln flehen Trump um Hilfe an
Er ist noch nicht im Amt, doch schon muss sich Donald Trump mit einer ernsten Lage in Afghanistan auseinandersetzen: Das Schicksal seiner von den Taliban entführten Landsleuten könnte sich zu einer ersten Bewährungsprobe entwickeln.
Die radikalislamischen Taliban haben das erste Video von zwei vor fünf Monaten in Kabul entführten ausländischen Lehrern der Amerikanischen Universität veröffentlicht. In dem in der Nacht veröffentlichten 13-minütigen Youtube-Film bitten der Australier Timothy Weekes und der US-Amerikaner Kevin King verzweifelt, manchmal weinend, den designierten US-Präsidenten Donald Trump um Hilfe.

"Bitte, Präsident Trump, holen Sie uns hier raus", sagte Weeks. "Wenn wir hier noch viel länger bleiben, werden wir getötet. Ich will hier nicht sterben, ganz allein. Ich habe Angst." Er bat um mehr Verhandlungen. Die Taliban verlangten die Freilassung von Kämpfern, die auf dem US-Stützpunkt in Bagram bei Kabul und im afghanischen Pul-e Tscharki-Gefängnis festgehalten würden. Sicherheitsexperten warnen generell vor Verhandlungen mit Geiselnehmern, da etwaige Vereinbarungen andere Täter zu weiteren Entführungen anregen könnten.

Das Bildmaterial aus der Hand der Geiselnehmer könnte dennoch zur Rettung der Geiseln beitragen: Es ist der erste greifbare Beweis, dass die Taliban und nicht etwa Kriminelle die beiden Professoren gefangen halten. Sie waren im vergangenen August in der Nähe der Universität entführt worden.

Die Taliban halten außerdem weiter die US-Amerikanerin Caitlin Coleman und den Kanadier Joshua Boyle gefangen. Das Paar war 2012 während einer Wanderung in Afghanistan entführt worden. Möglicherweise ist auch seit Dezember ein spanischer Mitarbeiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in der Hand der Taliban.

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