Starker Regen hegt Waldbrände in Brandenburg ein

  20 Juni 2022    Gelesen: 771
Starker Regen hegt Waldbrände in Brandenburg ein

Die Hoffnung auf Hilfe von oben scheint in Erfüllung zu gehen: Zumindest zeitweise sorgen Regenschauer am Morgen für Entspannung in den brandenburgischen Waldbrandgebieten bei Beelitz und Treuenbrietzen. Von Entwarnung kann mancherorts aber noch keine Rede sein.

Die Lage in den brandenburgischen Waldbrandgebieten hat sich am Morgen deutlich entspannt. So habe man die Brandlinien bei der Kleinstadt Beelitz halten können, teilte der Bürgermeister von Beelitz, Bernhard Knuth, mit. Weitere Evakuierungen seien zuletzt nicht nötig gewesen. "Es sieht deutlich entspannter aus", sagte Knuth. Zur Entspannung habe unter anderem beigetragen, dass es in Beelitz angefangen hat zu regnen.

Auch der Waldbrand bei Treuenbrietzen ist einem Bericht des RBB zufolge derzeit unter Kontrolle. Nach den ersten Regenschauern sei die Lage weitaus entspannter als noch am Sonntagabend, sagte der brandenburgische Waldbrandschutzbeauftragter Raimund Engel am Morgen im rbb24 Inforadio.

Der Brand im Ortsteil Frohnsdorf mit 180 Hektar sei eingegrenzt, wobei weiterhin Löscharbeiten und Sicherungskontrollen nötig seien. "Die bisherigen Regenschauer haben das noch nicht abgelöscht, hier wird man noch etwas beschäftigt sein", sagte Engel. Weitere Entspannung erhofft sich der Waldbrandschutzbeauftragte von einer angekündigten Gewitterfront. Er setze darauf, dass diese durch Brandenburg durchziehe.

Zunächst brannten nachts noch 135 Hektar Waldflächen bei Treuenbrietzen - 80 Kilometer südwestlich von Berlin, wie Behördenvertreter vor Ort berichteten. Kurz nach 7 Uhr wurde der Regen aber immer kräftiger. Das Regenradar zeigt auch für die nächsten Stunden Regenfälle und Gewitter an.

Gefahr durch Munition und Kampfmittel

Bei Beelitz und Treuenbrietzen kämpft die Feuerwehr gegen Waldbrände, die am Freitag ausgebrochen waren. Wechselnde Winde hatten für eine starke Ausbreitung des Feuers geführt. 600 Menschen mussten evakuiert werden.

Der Kampf gegen die Flammen ist in dem Gebiet besonders schwierig: Weil im Boden eines ehemaligen Spreng- und Übungsplatzes Munition und Kampfmittel liegen, kommen die Feuerwehrleute nicht direkt an den Brand heran. Das Feuer kann im Boden verborgene Munition hochgehen lassen. Hubschrauber der Bundeswehr nahmen deshalb bei Dutzenden Flügen Zehntausende Liter Wasser aus einem nahen Baggersee auf und löschten von oben.

Insgesamt waren laut Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke zuletzt rund 1400 Kräfte bei den Löscharbeiten im Einsatz. Überwiegend seien es Helfer der Freiwilligen Feuerwehren aus Brandenburg, aber auch solche aus Sachsen-Anhalt. Außerdem wurde Hilfe aus Berlin erwartet. Dazu kamen nach Woidkes Angaben Bundeswehrsoldaten sowie Kräfte des Technischen Hilfswerkes und anderer Rettungsorganisationen.

Quelle: ntv.de, mbe/dpa


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