Kalifornien lässt ab 2035 keine Verbrenner mehr zu

  26 Auqust 2022    Gelesen: 594
Kalifornien lässt ab 2035 keine Verbrenner mehr zu

Nach der EU will auch Kalifornien ab 2035 keine Autos mit Verbrennungsmotor mehr neu zulassen. Benziner und Diesel sollen nach und nach von den Straßen verschwinden. Der Entscheidung dürften weitere US-Bundesstaaten folgen.

Kalifornien macht beim Kampf gegen Autoabgase ernst und lässt ab dem Jahr 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen zu. Die Chefin der kalifornische Umweltbehörde Carb, Liane Randolph, sprach von "ambitionierten, aber erreichbaren Zielen", mit denen Kalifornien eine landes- und weltweite Vorreiterrolle einnehme. Gouverneur Gavin Newsom hatte die Reform zur Reduzierung des Treibhausgasausstoßes 2020 auf den Weg gebracht. Die Spitzenvertreter der Umweltbehörde sprachen sich nun einstimmig dafür aus.

Benziner und Dieselautos sollen nach und nach von den Straßen verschwinden. Kalifornien leidet durch die Smog-Belastung in Metropolen wie Los Angeles und Waldbrände stark unter schlechter Luftqualität. Der größte US-Autobauer General Motors unterstützt die Initiative. Er kündigte bereits 2021 an, seine weltweite Modellpalette bis 2035 komplett emissionsfrei aufzustellen.

Kalifornien ist der US-Bundesstaat mit dem größten Neuwagenmarkt im Land und deshalb von großer Bedeutung für die Autoindustrie. Die Regeln dort sind außerdem wegweisend, da über ein Dutzend andere US-Staaten ihnen folgen. Während der Amtszeit des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump gab es zwischen der Bundesregierung in Washington und Kalifornien einen erbitterten Streit um neue Abgasregeln.

Auch EU will ab 2035 keine neuen Verbrenner zulassen

Trump erkannte dem bevölkerungsreichsten US-Bundesstaat sogar ein Sonderrecht ab, strengere Vorschriften als auf Bundesebene zu erlassen. Doch sein Nachfolger Joe Biden machte diese Änderung wieder rückgängig. Die Autoindustrie stand bei Kaliforniens Konflikt mit Trump zwischen den Fronten. Die Hersteller setzen sich zwar generell eher für laxere Regeln ein, wollen aber vor allem einheitliche Standards. Die Modelle regional abweichenden Regeln anpassen zu müssen, wäre umständlich und teuer. Volkswagen, BMW, Ford und Honda schlossen frühzeitig einen Abgas-Deal mit Kalifornien und zogen so Trumps Zorn auf sich.

Ähnliche Pläne wie in Kalifornien gibt es auch in der EU: Die Umweltministerinnen und Umweltminister der 27 EU-Staaten hatte sich Ende Juni darauf geeinigt, dass ab dem Jahr 2035 nur noch Neuwagen ohne CO2-Ausstoß zugelassen werden. Außerdem forderten die EU-Umweltminister die Europäische Kommission auf, einen Vorschlag auszuarbeiten, wie mit synthetischen Kraftstoffen (E-Fuels) betriebene Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor auch nach 2035 zugelassen werden könnten. Das betreffe Fahrzeuge "außerhalb der Flottengrenzwerte". Das sind nach bisheriger Auffassung laut EU-Kommissionsvorschlag keine Pkw und Transporter. Kanzler Olaf Scholz forderte aber auf Druck der FDP, dass E-Fuels auch für Pkw zugelassen werden.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa/AFP


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