Chinesische Jets fangen US-Flugzeug ab

  19 Mai 2017    Gelesen: 439
Chinesische Jets fangen US-Flugzeug ab
Über dem Ostchinesischen Meer kommt es erneut zu einem heiklen Zwischenfall in der Luft: Chinesische Kampfjets treffen auf ein US-amerikanisches Aufklärungsflugzeug - der chinesische Pilot startet ein gefährliches Manöver.
Zwei chinesische Kampfjets haben nach US-Angaben auf "unprofessionelle Weise" ein US-Aufklärungsflugzeug über dem Ostchinesischen Meer abgefangen. Das amerikanische Flugzeug vom Typ WC-135 Constant Phoenix dient gewöhnlich dazu, radioaktive Spuren zu sammeln. Es dürfte vor dem Hintergrund der Drohungen Nordkoreas mit einem Atomtest im Einsatz gewesen sein. Es sei auf einem "Routineflug" gewesen, berichtet das US-Pazifikkommando.

Der Zwischenfall habe sich am Mittwoch im internationalen Luftraum ereignet, teilt die Sprecherin der US-Luftstreitkräfte, Lori Hodge, nach Angaben der Militärpublikation "Stars and Stripes" mit. Das Manöver wurde über diplomatische und militärische Kanäle mit der chinesischen Seite abgesprochen.

US-Beamte berichten dem US-Sender CNN, die Jets russischer Bauart vom Typ Sukhoi Su-30 seien bis auf 45 Meter an das US-Flugzeug herangekommen. Eines sei sogar über Kopf direkt über der vierstrahligen US-Maschine geflogen.

Wachsende Spannungen

Immer wieder kommt es zu derartigen Zwischenfällen im Ostchinesischen Meer. Im Sommer des vergangenen Jahres gab es binnen drei Wochen zwei heikle Situation im internationalen Luftraum. So flog ein chinesischer Kampfjet im Juni 2016 mit hoher Geschwindigkeit bis auf 30 Meter gefährlich nah an ein US-amerikanisches Aufklärungsflugzeug heran.

China erhebt Ansprüche auf die chinesisch Diaoyu und japanisch Senkaku genannten Inseln, die unter japanischer Kontrolle stehen. Ende 2013 hatte die Volksrepublik über dem Meeresgebiet eine Luftverteidigungszone verhängt. Ausländische Militärflugzeuge sind damit aufgefordert, sich zu identifizieren und Anweisungen der chinesischen Luftwaffe zu befolgen, was die USA und andere Länder aber ablehnen.

Im Südchinesischen Meer streitet sich China mit den Philippinen, Brunei, Malaysia, Vietnam und Taiwan um die rohstoffreichen Gewässer, durch die strategisch wichtige Schifffahrtsstraßen führen. Peking ließ unter anderem künstliche Inseln in der Region aufschütten und Flugplätze anlegen, um über diese Außenposten seine Ansprüche zu untermauern.

Quelle: n-tv.de , dsi/dpa

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