Russland ruft USA zu Dialog statt „Megafon-Diplomatie“ auf

  13 September 2017    Gelesen: 675
Russland ruft USA zu Dialog statt „Megafon-Diplomatie“ auf
Russland rechnet damit, dass die Widersprüche mit den USA hinsichtlich des INF-Vertrags geregelt werden können. Das hat der Leiter der Abteilung für Nichtverbreitung und Rüstungskontrolle beim russischen Außenministerium, Michail Uljanow, in einem Interview gesagt.
Um die derzeitigen Differenzen zwischen Moskau und Washington auszuräumen sei ein Dialog notwendig, den es derzeit noch nicht gebe, so Uljanow in einem Interview mit der russischen Zeitung „Kommersant“. Der INF-Vertrag aus dem Jahr 1987 untersagt den Besitz von bodengestützten Kurz- und Mittelstreckenraketen sowie von Marschflugkörpern mit einer Reichweite zwischen 500 und 5500 Kilometern.

Uljanow stellte fest, dass derzeit die so genannte „Megafon-Diplomatie“ fortgesetzt werde, die durch die US-Vorwürfe gegen Russland geprägt werde. Der Diplomat hob hervor, dass das wie die Sanktionen kein richtiger Weg zur Regelung von Problemen sei. „Nein, man soll sich an den Verhandlungstisch setzen und handeln.“

Er betonte: „Wir haben auch ernsthafte Vorwürfe gegen Amerikaner, und sie haben ihrerseits keine ausreichenden Antworten auf diese gegeben. Unsere Position stellt sie ebenfalls nicht zufrieden. Der einzige Weg zur Regelung von Widersprüchen besteht jedenfalls daran, sich an den Verhandlungstisch hinzusetzen und zu schauen, was man machen kann.“

In Russland werde davon ausgegangen, dass dieser Vertag tatsächlich sehr wichtig sei und er den Interessen des Landes entspreche.

Ende August hatte die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, dass die Nato Schritte als Reaktion auf einen angeblichen Verstoß Russlands gegen den INF-Vertrag vom Jahr 1987 erwäge. Nach Informationen von „Süddeutscher Zeitung“, NDR und WDR hat die Nato ein als vertraulich eingestuftes Dokument an die Mitgliedstaaten übermittelt. In dem Papier mit dem Titel „Was wäre wenn“ seien 39 mögliche Reaktionen auf einen Vertragsbruch aufgelistet.

Einige dieser Optionen seien sehr weitreichend, wie etwa ein Ausbau der nuklearen Abschreckung der Nato. Von neuen Sanktionen werde in dem Dossier jedoch ausdrücklich abgeraten. Ein Ausstieg der USA aus dem INF-Vertrag und deren Einstieg in Forschung und Entwicklung von Kurz- und Mittelstreckenwaffen komme ebenso nicht infrage.

Quelle:sputnik.de

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