Trump spricht von Russlands „Schande“ – Moskau um Antwort nicht verlegen

  24 Februar 2018    Gelesen: 1508
Trump spricht von Russlands „Schande“ – Moskau um Antwort nicht verlegen
Die Erklärungen des US-Präsidenten Donald Trump über die Ziele seines Landes in Syrien und über die „Schande“ Russlands haben laut dem Chef des Auswärtigen Ausschusses der Staatsduma, Leonid Sluzki, mit der Wirklichkeit nichts gemein. Eine „Schande“ sei für die USA die Zersplitterung Libyens, die Aufgliederung Jugoslawiens, der Krieg im Irak.

„Die Motive von Trumps Erklärungen sind absolut klar: Die USA wollen sich den eindeutigen Sieg über den Terrorismus zuschreiben, wobei sie die Rolle Russlands und seiner Partner bei der Syrien-Regelung maximal herabstufen. Das hat mit der Wirklichkeit jedoch nichts gemein. Im Unterschied zu den USA befindet sich Russland in Syrien, um im Kampf gegen den IS zu helfen, dessen Auftauchen Amerika  mit seiner Politik im Nahen Osten faktisch gefördert hatte“, sagte Sluzki im Gespräch mit Sputnik.

Der Parlamentarier erinnerte daran, dass Russland dies auf einer rechtmäßigen Grundlage — auf Bitte der offiziellen syrischen Behörden — tue, „wiederum ganz im Unterschied zu den USA“.

„Wir haben die Terroristen bekämpft und tun es weiterhin, wir versuchen aber nicht, den eigenen geopolitischen Interessen zuliebe die Regierung rechtswidrig zu stürzen. Russland war und ist auch nach wie vor bereit, Hilfe bei der Nachkriegsregelung und der Meisterung der humanitären Situation in Syrien zu leisten“, betonte Sluzki.

Den Kampf gegen die Terrormiliz IS führen in Syrien die syrische Armee mit Unterstützung der russischen Luftwaffe auf Bitte des offiziellen Damaskus, wogegen die von den USA angeführte internationale Anti-IS-Koalition auf syrischem Territorium ohne eine Genehmigung der rechtmäßigen Behörden agiert.

Bei all dem versuchen die USA Sluzki zufolge, „das Land aufzuteilen, ohne sich wirklich um die Belange seiner Bevölkerung zu kümmern“.

Russlands Außenminister Sergej Lawrow hatte zuvor erklärt, es sehe sehr danach aus, „als würden die Amerikaner in Syrien die Teilung des Landes anpeilen“.

„Deshalb ist das Wort ‚Schande‘ meines Erachtens in keiner Weise mit unserer Tätigkeit verbunden. Eher ist es die Schade der USA für die Zersplitterung Libyens, das faktisch seine Staatlichkeit verloren hat, für die Aufgliederung Jugoslawiens, für den Krieg im Irak, der lediglich kraft eines Fake-Reagenzglases von Colin Powell (damaliger US-Außenminister – Anm. d. Red.) entfesselt wurde. Sie haben scheinbar nicht begriffen, was sie angerichtet haben“, schloss der russische Parlamentarier.

Der US-Präsident  Donald Trump hatte zuvor erklärt, die USA würden sich in Syrien mit dem einen Ziel befinden, es vom IS zu befreien, und  dann „nach Hause gehen“. Dabei nannte er es eine „Schande“, was Russland und der Iran in Syrien getan hätten.

Der offizielle Anlass für den Einmarsch der Truppen der USA und der antiirakischen Koalition in den Irak im Jahr 2003 war die Information  der amerikanischen Geheimdienste, die behaupteten, Beweise für die Entwicklung von Massenvernichtungsmitteln im Irak gefunden zu haben. Allerdings wurden dann keinerlei gewichtige Beweise dafür entdeckt.

sputniknews


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