So „bestrafte“ britische Polizei Opfer sexueller Gewalt – Medien

  25 Februar 2018    Gelesen: 789
So „bestrafte“ britische Polizei Opfer sexueller Gewalt – Medien
Die britische Polizei hat die Augen vor der Tätigkeit von Banden verschlossen, die mehrere Jahre lang Frauen und Mädchen in Newcastle sexuell missbraucht haben. Darüber schreibt die britische Zeitung „The Independent“ unter Verweis auf einen Bericht des früheren Anwalts David Spicer, der die Reaktion der Behörden auf diese Ereignisse untersuchte.

Laut dem Blatt ist es Spicer gelungen, zu klären, dass die Polizei vor dem Start der so genannten „Operation Sanctuary“ (Operation Heiligtum), in deren Ergebnis 17 Männer und eine Frau auf die Anklagebank gebracht werden konnten, auf derartige Vorfälle unregelmäßig reagiert habe.

Zudem habe sich herausgestellt, dass die Behörden Opfer dieser Sexualverbrechen „bestraft haben“, sie zur Änderung ihres Verhaltens und dazu aufgerufen hätten, sich von Gewalttätern fernzuhalten. Manche Opfer sollen sie der Lüge bezichtigt und sogar unter Beobachtung genommen haben.

 „Das war ein falsches Signal an die Täter. Die Tatsache, dass sie kaum eine strafrechtliche Verfolgung erfahren würden oder dass ihnen kaum die Möglichkeit genommen werde, ihre Opfer weiter zu missbrauchen, veranlasste sie, mit skrupelloser Beharrlichkeit zu handeln. Zudem entmutigte dies die Opfer, denen klar wurde, dass gegen die Täter nichts unternommen würde“, schreibt Spicer.

Die Banden sollen von 2011 bis 2014 in Newcastle ihr Unwesen getrieben haben. Laut den Ermittlungsbehörden haben sie Mädchen und junge Frauen im Alter von 13 bis 25 Jahren entweder betrunken gemacht oder mit Drogen vollgepumpt, um sie dann zu vergewaltigen. Insgesamt könne es sich um mehr als 700 Opfer handeln.

Die Opfer hätten erzählt, dass man sie im Schlaf oder aber während der Bewusstlosigkeit sexuell missbraucht habe.

Unter den Angeklagten gebe es Leute mit pakistanischen, bangladeschischen, indischen, iranischen, irakischen, kurdischen, türkischen, albanischen und osteuropäischen Wurzeln.

Der Richter ist laut „The Independent“ zu dem Schluss gelangt, dass die Täter die Opfer nicht wegen ihrer Rasse, sondern deshalb ausgewählt hätten, weil sie „jung, leicht zu beeindrucken, naiv und verwundbar“ gewesen seien.

In seinem Bericht habe Spicer auch darauf hingewiesen, dass es laut der Aussage eines Mädchens unter den Opfern auch Jungen gegeben habe, doch die Informationen über den sexuellen Missbrauch von Vertretern des männlichen Geschlechts würden wohl eher verschwiegen.

Ähnliche Episoden soll es auch in anderen britischen Städten gegeben haben: so in Rotherham, Rochdale und Oxfordshire. Spicer zufolge sei das Problem bis heute nicht aus der Welt geschaffen.

 „Leider geschieht das immer noch in Newcastle und anderen Städten, doch diese Stadt ist fest gewillt, dem Einhalt zu gebieten“, konstatiert er.

sputniknews


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