Larry Page lüftet Geheimnis um Flugtaxis

  14 März 2018    Gelesen: 901
Larry Page lüftet Geheimnis um Flugtaxis

Cora steigt auf wie ein Hubschrauber und fliegt wie ein Flugzeug. Mit seinem elektrische Lufttaxi will das Unternehmen Kitty Hawk verändern wie wir in Zukunft pendeln - und schon in wenigen Jahren einen kommerziellen Flugdienst entwickeln.

 

Google-Mitgründer Larry Page hatte großen Wert darauf gelegt, dass dieses Projekt geheim bleibt. Doch schon Mitte 2016 wurde bekannt: Der 44-Jährige investierte aus privaten Mitteln in eine Firma, die an der Entwicklung von fliegenden Autos arbeitet. Nun zeigt das Unternehmen Kitty Hawk, das nach dem Ort der frühen Flugversuche der Brüder Wright benannt ist, in Neuseeland erstmals, woran es die vergangenen Jahre gearbeitet hat.


Das vollautomatisch fliegende Flugzeug mit dem Namen Cora hat zwölf Elektromotoren. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 177 Kilometern pro Stunde soll die elektrische Maschine bis zu 100 Kilometer weit fliegen können - und das in einer Höhe von 150 bis 460 Metern. Das Gerät hat eine Flügelspannweite von elf Metern und Platz für zwei Passagiere.

Völlig neue Art zu pendeln

"Cora steigt auf wie ein Hubschrauber und fliegt wie ein Flugzeug, so dass keine Landebahn mehr benötigt wird und die Möglichkeit besteht, von Orten wie Dächern aus zu starten, heißt es auf der Website des Unternehmens. Kitty Hawk wolle selbstfliegende Software in Verbindung mit menschlicher Aufsicht verwenden, um Menschen ohne Training das Fliegen zu ermöglichen.

Das Flugprojekt wird von dem aus Deutschland stammenden Wissenschaftler Sebastian Thrun geleitet. Er hatte bereits Googles Roboterwagen-Programm mitbegründet. "Kitty Hawks Mission ist es, die Art, wie wir uns bewegen, komplett zu verändern. Das gelingt uns, wenn jeder jeden Tag fliegen möchte", zitiert die "Financial Times" Thrun. In dem Prototyp steckten acht Jahre Forschung und Entwicklung. Das Gerät ermögliche, auf eine völlig neue Art zu pendeln.

Kitty Hawk plane den kommerziellen Flugdienst in Neuseeland in drei Jahren an den Start zu bringen, schreibt die "New York Times". Zuvor sollen, in Absprache mit der neuseeländischen Regierung, offizielle Tests der Maschine für eine Zertifizierung beginnen. Das Land wolle ein Zeichen setzen, dass seine Türen für Leute offen stünden, die großartige Ideen in die Wirklichkeit umsetzen wollen, erklärt Premierministerin Jacina Ardern. Sollten die neuseeländischen Behörden Kitty Hawks eine Zulassung für den kommerziellen Betrieb ausstellen, könnten die Vorgaben des Inselstaates auch anderen Nationen als Vorbild dienen.

Zukunft der Luftfahrt

Der Schritt nach Neuseeland zu gehen, war nötig geworden, weil in den Vereinigten Staaten strenge Regularien gelten. Die Luftfahrbehörde der USA erlaubt zwar Testflüge von autonomen Fahrzeugen. Doch es gibt keine Möglichkeit, sie zu zertifizieren und zu kommerzialisieren. Die amerikanische Behörde litt lange an Unterfinanzierung und kann Regeln für neue Technologien deswegen nur langsam umsetzen.

Neuseeland gilt als eines der fortschrittlichsten Länder, wenn es um die Zukunft der Luftfahrt geht. Auch Dubai und die Vereinigten Arabischen Emirate sind Länder, die sich intensiv mit Flug-Taxis beschäftigen. Aktuell sind bereits mehrere Lufttaxi-Dienste in Planung, unter anderem vom Fahrdienst-Vermittler Uber. Auch die Flugzeugbauer Airbus und Boeing arbeiten an eigenen kleinen Maschinen für solche Dienste.

Ein ähnliches Konzept kommt auch aus Deutschland: Die Firma Lilium entwickelt ein Elektroflugzeug für fünf Personen. Im Vergleich zu Caro sind die Pläne von Lilium noch ambitionierter. Das Flugzeug soll mit 36 Motoren in einer Stunde bis zu 300 Kilometer zurücklegen können.

Quelle: n-tv.de , jki

 


Tags:


Newsticker