Vermummte stürmen Sporting-Gelände

  16 Mai 2018    Gelesen: 903
Vermummte stürmen Sporting-Gelände

Nach den sportlichen Misserfolgen bei Sporting Lissabon kommt es zu einer gewaltsamen Attacke auf das Trainingsgelände. Rund 50 Maskierte sind an den Krawallen vom Dienstagnachmittag beteiligt. Stürmer Bas Dost wird verletzt.

 

Bei schweren Krawallen auf dem Trainingsgelände von Sporting Lissabon ist Stürmer Bas Dost von Vermummten verletzt worden. Der 28-jährige Niederländer, der vor seinen Wechsel zu Sporting vor knapp zwei Jahren beim VfL Wolfsburg in der Bundesliga gespielt hatte, erlitt eine Kopfverletzung. Im Internet kursierende Fotos zeigen ihn mit einer Wunde an der Stirn. Assistenztrainer Mário Monteiro sei ebenfalls verletzt worden, berichtet die portugiesische Zeitung "Público".

Medienberichten zufolge hatten 50 Maskierte am Dienstagnachmittag das Areal des portugiesischen Erstligisten gestürmt. Sie hätten randaliert und sich aggressiv gegenüber Spielern, Trainern und Mitarbeitern verhalten, teilte der Klub mit. Die Angreifer hätten auch versucht, Trainer Jorge Jesus anzugreifen. Er sei offenbar ohne Blessuren davongekommen, heißt es.

Die Vermummten sollen die Mannschaft in der Umkleide überrascht haben. Den Berichten zufolge waren sie unter anderem mit Gürteln und Eisenstangen bewaffnet.

"50 sind nicht 3,5 Millionen"

Am Wochenende hatte Sporting am letzten Liga-Spieltag eine 1:2-Niederlage gegen Maritimo Funchal kassiert und damit die Qualifikation für die Champions League verpasst. Am kommenden Sonntag trifft der Klub im Pokalfinale auf Außenseiter CD Aves. Einige Spieler denken nun laut "Público" darüber nach, bei der Partie im Estadio Nacional do Jamor aus Sicherheitsgründen nicht anzutreten.

In einer Mitteilung verurteilte der Verein den Angriff: "Das ist nicht Sporting, das kann nicht Sporting sein." Man werde alles dafür tun, um das Geschehene aufzuklären und Strafen für die Verantwortlichen einzufordern, hieß es weiter. Auch die portugiesische Liga verurteilte die Attacke: "Die Täter sind keine Fußballfans, sondern Kriminelle." Die Generalstaatsanwaltschaft hat eine Untersuchung zu dem Vorfall eingeleitet.

Unbeteiligte Anhänger des Vereins haben sich in der Nacht auf Mittwoch versammelt, um ein Zeichen gegen die Attacke zu setzen. Auf Twitter teilte Sporting Fotos der Aktion. Darauf ist zu sehen, wie die Anhänger ein großes Bild von Dost in die Luft halten. Auf einem Banner stand mit Verweis auf die große Anhängerschaft des Klubs und die wenigen Chaoten: "50 sind nicht 3,5 Millionen."

n-tv


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