Plasmaschutz für russische Panzer: Angreifer verdampft bei 30.000 Grad

  24 Mai 2018    Gelesen: 725
Plasmaschutz für russische Panzer: Angreifer verdampft bei 30.000 Grad

Wo eine herkömmliche Panzerung zu schwer wäre oder es aus technischen Gründen unmöglich ist, aktiven Zusatzschutz an einem Panzerfahrzeug zu montieren, könnten plasmadynamische Anlagen zum Einsatz kommen. Der Physiker Michail Silnikow von der Russischen Akademie für Raketen und Artilleriewesen erklärt das Funktionsprinzip.

Beim neuen Panzerschutz, den die russischen Physiker derzeit entwickeln, wird dem anfliegenden Projektil auch etwas entgegengeschleudert. Eine Reaktivpanzerung, wie sie heute auf vielen Panzerfahrzeugen montiert wird, ist das aber nicht: Das neue Schutzsystem funktioniert nach ganz anderen physikalischen Prinzipien.

„Dafür werden Stoßentladungen in einer Kondensator-Umgebung verwendet“, erklärt der Physiker Silnikow. Es entstünden dabei hochkonzentrierte Energieklumpen (103 bis 105 Joule pro Kubikzentimeter), die mit hohem Tempo und enormem Druck dem ankommenden Panzerabwehrgeschoss entgegengeschleudert würden. Dabei entstünden Temperaturen von 10.000-30.000 Kelvin (Einheit der absoluten Temperaturskala – Anm. d. Red.).

„Die Nutzung einer elektromagnetischen Stoßentladung wird zu einer umsetzbaren Methode für den aktiven Panzerschutz. Dabei ist die Effektivität der plasmadynamischen Anlagen schon heute bei relativ mäßigem Energieaufwand um einiges höher als bei traditionellen Methoden. Versuche haben ergeben, dass der Wirkungsgrad um das Vierfache gesteigert werden kann, wenn man an dem System noch ein wenig herumtüftelt“, sagt der Fachmann.

Derzeit beginnen die Forscher damit, eine Kleinserie mehrerer Modifikationen dieser„Plasmakanone“ zu entwickeln. Einige Fotos dieser Anlagen sind kürzlich auf einer Fachtagung zu Sicherheits- und Verteidigungsthemen in St. Petersburg gezeigt worden.

sputnik.de

 


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