Weidel wettert gegen Özil und Gündogan

  13 Juni 2018    Gelesen: 904
Weidel wettert gegen Özil und Gündogan

Auch einen Tag nach der Ankunft der DFB-Elf in Russland stehen Özil und Gündogan wegen der Erdogan-Fotos weiterhin in der Kritik. AfD-Politikerin Weidel stellt die Loyalität der beiden Nationalspieler infrage, ein anderer fordert sogar deren Rauswurf.

In wenigen Tagen hat die deutsche Nationalmannschaft ihren ersten Auftritt bei der Fußball WM 2018 (Sonntag, 17 Uhr, gegen Mexiko). Doch der anstehende Kampf um die Titelverteidigung wird überschattet von der nicht enden wollenden Debatte über die Spieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan und ihre Erdogan-Fotos.

So nutzte die AfD zuletzt die "Erdogan-Affäre" offenkundig zur politischen Agitation. AfD-Bundestagsfraktionsvorsitzende Alice Weidel warf Özil und Gündogan "ein Problem mit unserem Staat" vor, und erklärte, ihr fiele es dadurch schwer, " insgesamt für die deutsche Mannschaft zu applaudieren". Das Treffen des türkischstämmigen Duos mit dem Präsidenten der Türkei führe für Weidel zu Problemen mit der Identifikation mit der gesamten deutschen Nationalmannschaft.

Auch der ehemalige Nationalspieler Stefan Effenberg äußerte sich empört und forderte radikale Maßnahmen. Er plädierte beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) für den Rauswurf von Özil und Gündogan. Er vermisse beim DBF eine "klare Linie", sagte Effenberg. "Wenn man auf gewisse Werte setzt, so wie das der DFB immer wieder vermittelt, dann kann die Entscheidung eigentlich nur so ausfallen, dass man die beiden Spieler rauswirft".

"Sie wissen, was sie an Deutschland haben"


Bundeskanzlerin Angela Merkel versuchte hingegen die Wogen bei ihrem Besuch im Trainingslager in Südtirol zu glätten. Sie führte ein vertrauliches Gespräch mit Özil und Gündogan und warb anschließend für Nachsicht für die beiden Nationalspieler. Merkel erklärte, man brauche jetzt alle, "damit wir gut abschneiden", und appellierte an die Öffentlichkeit, das Thema auf sich beruhen zu lassen.

"Sie wissen, was sie an Deutschland haben", verteidigte auch Philipp Lahm seine Kollegen. Der ehemalige Nationalmannschafts-Kapitän begleitet die Mannschaft nach Russland, um dort als Botschafter für die EM-2024-Bewerbung Deutschlands zu werben. Zu der Kontroverse sagte Lahm: "So ist Deutschland eben auch – ein wenig widersprüchlich".

Özil und Gündogan hatten im Mai den umstrittenen türkischen Präsidenten Recep Erdogan besucht. Das Treffen und die dabei entstandenen Fotos der Nationalspieler mit dem Staatschef hatten seitdem für scharfe Kritik an dem türkischstämmigen Duo gesorgt.

Quelle: n-tv.de


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