USA weisen Verantwortung für Krise in der Türkei von sich

  15 Auqust 2018    Gelesen: 799
USA weisen Verantwortung für Krise in der Türkei von sich

"Die wirtschaftlichen Probleme haben nicht erst begonnen, als wir Sanktionen verhängt haben": Die US-Regierung hat sich zur türkischen Wirtschaftskrise geäußert - und erneut die Freilassung des US-Pastors gefordert.

Die US-Regierung hat den Vorwurf zurückgewiesen, für die Wirtschaftskrise in der Türkei verantwortlich zu sein. "Die wirtschaftlichen Probleme haben nicht erst begonnen, als wir am 1. August dieses Jahres Sanktionen gegen zwei Personen verhängt haben", sagte die Sprecherin des US-Außenministeriums, Heather Nauert.

Die USA hatten am 1. August Sanktionen gegen zwei Regierungsmitglieder der Türkei verhängt, weil das Land den US-Pastor Andrew Brunson wegen angeblicher terroristischer Aktivitäten weiter festhält. In den vergangenen Tagen hatte sich die Krise in der Türkei mit einem Kurssturz der Landeswährung Lira verschärft.

Ein US-Botschaftsmitarbeiter habe Brunson am Dienstag besucht, sagte Nauert nun. Sein Gesundheitszustand sei nach ihrer Kenntnis unverändert. Die USA fordern von der Türkei weiterhin die sofortige Freilassung des Geistlichen. Präsident Donald Trump hatte in dem Streit auch eine Verdoppelung von Strafzöllen auf türkische Einfuhren von Stahl und Aluminium verkündet. Erdogan reagierte mit einem Aufruf zum Boykott von Elektronik aus den USA.

Jeffrey Hovenier, Geschäftsträger der US-Botschaft in Ankara, teilte über den Twitter-Account der Botschaft mit, er habe Brunson und seine Frau besucht. Er fordere, dass der Fall Brunson und die Fälle von anderen "zu Unrecht inhaftierten" Amerikanern und türkischen Mitarbeitern von US-Vertretungen ohne Verzögerung gelöst würden.

Brunson, Pastor einer evangelikalen Kirche in Izmir, war 2016 unter Terrorvorwürfen in Untersuchungshaft genommen worden. Ende Juli wurde der 50-Jährige wegen Gesundheitsproblemen in den Hausarrest entlassen. Ihm werden Verbindungen zur verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und zur Bewegung um den in den USA lebenden Prediger Fethullah Gülen vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft fordert dafür bis zu 35 Jahre Haft.

Brunsons Anwalt forderte am Dienstag erneut die Freilassung seines Mandanten. Er habe Einspruch gegen den Hausarrest und die Ausreisesperre eingelegt, sagte Anwalt Ismail Cem Halavurt der Deutschen Presse-Agentur am Dienstagabend. Das sei ein Routinevorgang.

spiegel


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