Wetter drückt reichen Norweger in die Pleite

  14 September 2018    Gelesen: 1148
Wetter drückt reichen Norweger in die Pleite

Er wettete auf eine Angleichung der skandinavischen und deutschen Strompreise. Doch dann kam der Regen und füllte die Stauseen der Wasserkraftwerke. Am Ende liegen die Preise so weit auseinander wie nie zuvor. Für Einar Aas der finanzielle Ruin.

Ergiebige Regenfälle haben das gesamte Vermögen des norwegischen Börsenmaklers Einar Aas, eines der reichsten Männer des Landes, fortgespült. Die norwegischen Medien berichteten groß über die Fehlspekulation des Traders, zumal sein Absturz mit dem zehnten Jahrestag der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers zusammenfällt, die den Beginn der Finanzkrise markierte.

Der auf dem Strommarkt aktive Aas steht nach eigenen Angaben vor der Privatinsolvenz. Schuld ist eine Fehlspekulation: Der 47-Jährige hatte alles darauf gesetzt, dass sich die Strompreise in den skandinavischen Staaten und Deutschland angleichen.

Doch das Wetter machte Aas einen Strich durch die Rechnung: Nach monatelanger Dürre füllten ergiebige Regenfälle in Skandinavien die Stauseen der Wasserkraftwerke zu Beginn der Woche wieder auf, die Strompreise fielen. In Deutschland trieb der gestiegene Kohlepreis gleichzeitig die Strompreise in die Höhe. Im Ergebnis ist der Abstand zwischen den Strompreisen in Skandinavien und Deutschland derzeit so hoch wie nie zuvor und liegt laut "Financial Times" um ein 17-faches über dem Normalwert.

226 Millionen Euro Privatvermögen

Aas erklärte sich für zahlungsunfähig. Der Börsenhändler, geboren auf einem Bauernhof in Grimstad, hatte in den vergangenen Jahren mehrfach die Liste der reichsten Norweger angeführt. 2016 verdiente er laut Steuerdaten umgerechnet 86,5 Millionen Euro. Sein Privatvermögen lag bei 226 Millionen Euro.

Der genaue Umfang von Aas' Verlusten ist noch nicht klar, laut norwegischen Presseberichten handelt es sich jedoch um den größten Verlust, den eine Privatperson jemals in dem Land gemacht hat. Folgen hat die Fehlspekulation auch für die New Yorker Technologiebörse Nasdaq. Deren Ausfallfonds steht vor einem Verlust in Höhe von mehr als 100 Millionen Euro - drei Viertel des gesamten Fonds.

n-tv.de


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