Moskau sieht Verhältnis zu Israel beschädigt

  24 September 2018    Gelesen: 707
Moskau sieht Verhältnis zu Israel beschädigt

Syriens Luftabwehr schießt vor einer Woche versehentlich ein russisches Militärflugzeug ab. Eigentlich sollten israelische Kampfflugzeuge getroffen werden. Moskau wirft Jerusalem "vorsätzliche" Handlungen seiner Kampfpiloten vor.

Nach dem Abschuss eines russischen Militärflugzeugs über Syrien in der Folge von israelischen Luftangriffen sieht Russland sein Verhältnis zum jüdischen Staat beschädigt. Der Vorfall, bei dem 15 russische Soldaten getötet wurden, könne den Beziehungen beider Länder nur schaden, erklärte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau. Er machte "vorsätzliche" Handlungen der israelischen Kampfpiloten für den versehentlichen Abschuss durch die syrische Luftabwehr verantwortlich.

Die syrische Armee hatte vor einer Woche versehentlich eine IL-20 der mit ihr verbündeten russischen Armee abgeschossen, als diese im Landeanflug auf die westsyrische Provinz Latakia war. Alle 15 Besatzungsmitglieder starben. Die syrische Luftabwehrrakete hatte sich eigentlich gegen israelische Kampfflugzeuge gerichtet, die einen Angriff über Syrien flogen.

Unmittelbar nach dem Vorfall hatte das russische Verteidigungsministerium Israel für den Vorfall verantwortlich gemacht und von einem "feindseligen Akt" gesprochen. Das russische Außenministerium bestellte die israelische Gesandte in Moskau ein. Israel wies den Vorwurf zurück. Russlands Präsident Wladimir Putin sprach später in einem beschwichtigendem Tonfall aber von einer "Verkettung unglücklicher Umstände".

Syrische Armee erhält Luftabwehrsystem S-300


Die russische Armee erneuerte allerdings in einem Untersuchungsbericht ihre Vorwürfe gegen Israel. Sie machte "irreführende Informationen" der israelischen Luftwaffe für den Abschuss des russischen Flugzeugs verantwortlich. Die Angaben der israelischen Luftwaffe über ihre bevorstehenden Luftangriffe hätten es dem russischen Flugzeug nicht ermöglicht, "rechtzeitig in ein sicheres Gebiet zu fliegen", sagte Militärsprecher Igor Konatschenkow.

Verteidigungsminister Sergej Schoigu kündigte Konsequenzen an. Die russische Armee werde die Kommunikation von Flugzeugen stören, die syrisches Territorium vom Mittelmeer aus angreifen, sagte Schoigu in einer Erklärung. In Regionen nahe Syrien über dem Mittelmeer werde es eine "Unterdrückung der Satellitennavigation, von Radarsystemen an Bord und der Kommunikationssysteme von Militärmaschinen geben, die Objekte in Syrien angreifen", führte der Minister aus.

Er kündigte überdies an, der syrischen Armee binnen zwei Wochen "das moderne Luftabwehrsystem S-300" zur Verfügung zu stellen. Diese Maßnahme sei von Staatschef Putin beschlossen worden und gehöre zu Russlands Reaktionen auf den Abschuss des russischen Militärflugzeugs.

Quelle: n-tv.de


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