Instagram-Gründer werfen hin

  25 September 2018    Gelesen: 987
Instagram-Gründer werfen hin

Instagram wird für Facebook immer wichtiger. Während das Mutternetzwerk mit Daten- und Politikskandalen kämpft, liefert die Foto-App weiter rasantes Wachstum. Doch nun verkünden die Instagram-Gründer plötzlich ihren Abschied - im Streit.

Die beiden Gründer der Fotoplattform Instagram verlassen die Konzernmutter Facebook. Sie wollten nun eine Pause nehmen und sich Gedanken über ein neues Projekt machen, erklärten Kevin Systrom und Mike Krieger in einem Blogeintrag. Der Finanzdienst Bloomberg berichtete, die beiden hätten Meinungsverschiedenheiten mit Facebook-Chef Mark Zuckerberg über die künftige Entwicklung von Instagram gehabt. Instagram hat mehr als eine Milliarde Nutzer und wird für Facebook immer wichtiger als Erlösquelle, während das weltgrößte Online-Netzwerk unter Druck nach Datenschutz-Skandalen und Debatten um politische Propaganda steht.

In dieser Situation seien Systrom und Krieger frustriert darüber gewesen, dass Zuckerberg sich ungewöhnlich viel ins Tagesgeschäft eingebracht habe, schrieb Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen. Nachdem der Abgang der beiden öffentlich wurde, bedankte sich Zuckerberg bei ihnen und wünschte viel Erfolg bei ihrem nächsten Unterfangen. Facebook hatte Instagram im Jahr 2012 für rund eine Milliarde Dollar gekauft. Systrom und Krieger blieben aber, um Instagram unter dem Dach von Facebook weiterzuführen.

Der Preis von einer Milliarde Dollar für eine Foto-App mit nur rund 30 Millionen Nutzern wurde 2012 oft belächelt - für Facebook erwies sich Instagram aber als Glücksgriff. Die Übernahme half, die Dominanz Facebooks bei sozialen Netzwerken über die Haupt-Plattform hinaus zu festigen. Unter anderem in der europäischen Politik wird inzwischen diskutiert, ob Facebook aus Wettbewerbsgründen nicht gezwungen werden sollte, sich wieder von Instagram zu trennen.

Zwischenzeitlich schien Instagram unter Druck durch den jüngeren Konkurrenten Snapchat mit seinen von allein verschwindenden Bildern zu geraten. Doch dann kopierten Instagram und Facebook kurzerhand ein zentrales Element des Snapchat-Erfolgs - die "Stories"-Funktion, bei der man Bilder und Videos einen Tag lang seinen Freunden zeigen kann. Inzwischen verzeichnet Snapchat nur noch schwaches Wachstum, Instagram ist weiter stark.

Quelle: n-tv.de


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