Neuartiges russisches Raumschiff bekommt verstärktes Rettungssystem

  13 Oktober 2018    Gelesen: 944
Neuartiges russisches Raumschiff bekommt verstärktes Rettungssystem

Das neuartige russische Raumschiff „Federazija“ wird ein leistungsfähigeres Rettungssystem bekommen. Das teilte ein Raumfahrtexperte, der anonym bleiben wollte, am Samstag in einem Sputnik-Interview mit.

Das neue Rettungssystem, dem das Konzept des Sojus-Systems zugrunde liegt, zeichnet sich durch ein stärkeres Triebwerk aus, das acht Düsen statt bisher vier haben wird. Dank neuem Treibstoff wird das Feststoff-Triebwerk des Raumschiffes eine deutlich höhere Schubkraft entwickeln können.

Das System hat zum Ziel, das Raumschiff im Fall einer Havarie der Trägerrakete möglichst schnell in Sicherheit zu bringen. Für die Entwicklung des Systems ist das Konstruktionsbüro „Iskra“ zuständig, das Rettungssysteme für Sojus-Raumschiffe serienmäßig produziert.

Der Raketenbauer Energija tüftelt seit 2009 am neuen Raumschiff, das die etwa 50 Jahre alten Sojus-Kapseln ersetzen soll. Der erste Flug der „Federazija“ ist für 2022 geplant. Das Raumschiff ist für die Beförderung von vierköpfigen Besatzungen und Nutzlast in Erdumlaufbahnen und auch zum Mond bestimmt. Der autonome Flug ist maximal für 30 Tage ausgelegt. Als Bestandteil einer Weltraumstation kann die „Federazija“ ein Jahr lang in Betrieb sein.

Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos will rund 61 Milliarden Rubel (aktuell 797,4 Millionen Euro) in das Projekt investieren.

Am Donnerstag war der Start einer Sojus MS-10 mit einer neuen Besatzung der Internationalen Raumstation ISS missglückt. Das war die erste Panne in der bemannten Rahmfahrt Russlands nach dem Zerfall der Sowjetunion. Der russische Kosmonaut Alexej Owtschinin und NASA-Astronaut Nick Hague konnten mit einer Rettungskapsel sicher auf der Erde notlanden. Zuletzt war das Sojus-Rettungssystem 1983 zum Einsatz gekommen.

sputniknews


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