14-Jähriger soll Mitschüler erwürgt haben

  02 November 2018    Gelesen: 943
14-Jähriger soll Mitschüler erwürgt haben

Ein Jugendlicher im Sauerland wird vermisst. Einen Tag später entdecken Suchtrupps seine Leiche. Ein 14-jähriger Mitschüler gesteht nun, ihn getötet zu haben. Er gilt erst als Zeuge, macht sich dann aber verdächtig.

Nach dem Tod eines 16-Jährigen im Sauerland hat ein 14-jähriger Freund und Mitschüler des Opfers die Tat gestanden. Nach ersten Erkenntnissen habe er den den Jugendlichen mit bloßen Händen erwürgt, teilten die Ermittler mit. Der 14-Jährige sitzt in Haft. Es bestehe der "dringende Tatverdacht des Totschlags". Damit drohen ihm bis zu zehn Jahre Jugendstrafe. Er wurde in eine Justizvollzugsanstalt gebracht. Täter und Opfer seien Deutsche.

Auslöser der Tat soll ein Streit am Dienstag nahe der Schule gewesen sein, bei dem es auch zu Handgreiflichkeiten gekommen sei. Der 14-Jährige habe ausgesagt, er habe gemeinsam mit dem 16-Jährigen den Unterricht an der Gesamtschule Wenden geschwänzt, hieß es weiter. Am Mittwoch war die Leiche des 16-Jährigen in einem Wald in Wenden gefunden worden. Der 14-Jährige sei erst als Zeuge vernommen worden und habe sich dann in Widersprüche verwickelt.

Der Tatverdächtige habe gestanden, den Mitschüler in der Nähe des Schulgeländes erwürgt zu haben, sagte Staatsanwalt Rainer Hoppmann in Olpe. Es habe "ganz bestimmt" Gegenwehr des Opfers gegeben, so die Ermittler. Der 14-Jährige sei jedoch körperlich überlegen gewesen und habe eher die Statur eines 16-Jährigen gehabt, während das Opfer eher schmächtig wie ein jüngeres Kind gewesen sei.

14-Jähriger zurückgewiesen


Zwischen dem 14-jährigen und dem 16-Jährigen habe es eine Art Beziehung gegeben. Grund für den Streit sei das Ende der Beziehung gewesen, sagte der Staatsanwalt. Der Tatverdächtige sei in sein späteres Opfer verliebt gewesen, der habe ihn aber abgewiesen. Kurz vor der Tat soll es ein klärendes Gespräch über die Zuneigung des 14-Jährigen zum späteren Opfer gegeben haben. Ein Sexualdelikt liege aber nicht vor. Wahrscheinlich sei die Tat im Affekt passiert. Die Ermittler wiesen darauf hin, dass auch eine "Verquickung von Tatmotiven" denkbar sei. 

Mitschüler des 14-Jährigen hatten den Tatverdächtigen mit verdreckter und nasser Kleidung auf dem Schulgelände der Gesamtschule Wenden beobachtet. Er soll daraufhin zu ihnen gesagt haben, dass er gestürzt sei und sie ihn nicht verraten sollten. Danach habe sich der 14-Jährige "zunehmend in Widersprüche verstrickt". Schließlich räumte der Junge bei seiner Vernehmung ein, seinen Mitschüler "erwürgt zu haben". Dazu machte er laut Polizei teils "minutiöse Angaben". "Er war zum Teil sehr überlegt, hat darüber nachgedacht, wie er formuliert", sagte Hoppmann. Auf die Frage, ob der Jugendliche Reue über seine Tat gezeigt habe, antwortete Hoppe: "In gebotenem Umfang." Er komme aus einem "geordnetem Elternhaus".

Unterhalb der Schule, in einem Waldgebiet, war die Leiche Mittwochabend schließlich gefunden worden. Vom eigentlichen Tatort habe der 14-Jährige den Toten zu einem anderen Ort im Wald in der Nähe der Schule getragen und dort abgelegt. Getarnt etwa mit Laub oder Ästen habe er die Leiche nicht.

Trauer in Schule und Verein

Auf der Website der Schule erschien am Donnerstag eine Erklärung: "Die Schule trauert um ein Mitglied ihrer Gemeinschaft und ist in Gedanken in diesen schweren Stunden bei der betroffenen Familie", heißt es dort. Die Schüler gingen durch eine "schreckliche Zeit". Der Fußballverein des 16-Jährigen sagte seine Spiele für das kommende Wochenende ab. "Unsere Trauer und unser Mitgefühl können nicht in Worten ausgedrückt werden", schrieb der SV Rothemühle auf seiner Facebook-Seite.

Der Junge war seit Dienstagmittag vermisst worden. Nachdem der 16-Jährige nicht nach Hause gekommen war, hatten seine besorgten Eltern die Polizei alarmiert. Eine große Suchaktion begann.

Quelle: n-tv.de 


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