US-Politiker: Kertsch-Vorfall soll zum Überdenken von Nord Stream 2 veranlassen

  05 Dezember 2018    Gelesen: 957
US-Politiker: Kertsch-Vorfall soll zum Überdenken von Nord Stream 2 veranlassen

Eine Abschrift der Rede des Beamten wurde vom Pressedienst des Außenministeriums verteilt. Der Name des Vertreters des Ressorts ist nicht angegeben, jedoch bezeichnet er sich an einer Stelle selbst als Mitvorsitzender der Kommission zur strategischen Partnerschaft zwischen den USA und der Ukraine.

Der russisch-ukrainische Vorfall in der Straße von Kertsch erinnert laut dem Sprecher daran, dass je mehr Gasinfrastruktur Europa wegen Nord Stream 2 unter Umgehung der Ukraine hat, die „Abschreckung vor russischer Aggression“ umso schwächer ist.

„Der Kertsch-Vorfall sollte alle unsere europäische Verbündete daran erinnern, warum Nord Stream 2 eine so schlechte Idee ist“, fügte der Beamte hinzu.

Er erwähnte zudem, dass Beamte des US-Außenministeriums das Thema des Gaspipeline-Projekts bei jeder Gelegenheit mit ihren deutschen Kollegen besprechen würden.

„Und wir haben in unseren jüngsten Gesprächen mit deutschen Beamten Hinweise erhalten, dass sie diese Botschaft nach Kertsch deutlicher aufgenommen haben. Es ist schwieriger für sie, einfach zu sagen, dass dies ein kommerzielles Projekt ist“, so der Sprecher.

Nord Stream 2 ist ein Projekt, ihm Rahmen dessen eine weitere Gaspipeline zwischen Russland und Deutschland verlegt werden soll. Sie soll auf dem Grund der Ostsee verlaufen und ihre Gesamtkapazität etwa 55 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr erreichen. Der Betriebsstart ist für Ende 2019 geplant.

Der Bundesregierungssprecher Steffen Seibert hatte Ende November das Engagement Deutschlands am Projekt erneut bestätigt.

Die russische Küstenwache hatte am 25. November drei ukrainische Schiffe aufgebracht und die 24-köpfige Besatzung, darunter mindestens zwei Geheimdienstler, festgesetzt. Die Schiffe, die Waffen an Bord hatten, wollten ins Asowsche Meer fahren, ohne dass die Durchfahrt zuvor beim russischen Grenzschutz angemeldet worden war. Die Schiffe mit abgeschalteten Transpondern drangen unerlaubt in das russische Territorialgebiet ein und reagierten nicht auf Warnungen der russischen Seite, dass sie die Staatsgrenze verletzt hätten.

Moskau bezeichnete dies als einen Verstoß gegen das Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen sowie gegen bilaterale Vereinbarungen zwischen den beiden Ländern.

sputniknews


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