Volkswagen schnallt den Gürtel enger

  07 Dezember 2018    Gelesen: 910
Volkswagen schnallt den Gürtel enger

Deutschlands größter Autobauer will mitten in der Umbruchphase die Ertragskraft seiner Kernmarke steigern. VW-Finanzvorstand Antlitz rollt dazu Pläne für eine Absenkung der Kosten aus. Gespräche mit dem Betriebsrat laufen.

Volkswagen will seine Kernmarke VW schneller profitabler machen als bislang bekannt. "Wir sind zuversichtlich, dass wir unser Ziel einer operativen Rendite von mindestens sechs Prozent bereits im Jahr 2022 erreichen, drei Jahre früher als geplant", sagte der VW-Finanzvorstand der Marke, Arno Antlitz.

Zuletzt lag die Ertragskraft bei vier Prozent. Wegen der Probleme bei der Umstellung auf die strengeren Abgasregeln, höheren Vertriebskosten und Vorleistungen für neue Elektroautos hatte VW erst kürzlich sein Gewinnziel für 2018 gesenkt. Demnach soll die operative Rendite am unteren Ende der in Aussicht gestellten Spanne von vier bis fünf Prozent liegen.

Um die neuen Zielvorgaben bei der Rendite einzuhalten und zugleich die enormen Investitionen in die Elektromobilität stemmen zu können, soll die Marke Volkswagen die Kosten in den nächsten Jahren um weitere drei Milliarden Euro senken, wie Antlitz erklärte. Erreicht werden soll diese Summe unter anderem durch die Steigerung der Produktivität der Werke, Einsparungen im Vertrieb, eine Verringerung der Modellvielfalt und auch durch einen Personalabbau in der Verwaltung.

Mit dem Betriebsrat seien darüber Gespräche aufgenommen worden, sagte er. Volkswagen hat sich im Zuge des vor einigen Jahren mit der Arbeitnehmervertretung geschlossenen Zukunftspakts bereits vorgenommen, die Kosten bis 2020 um drei Milliarden Euro zu senken. Davon sollen bis Ende 2018 gut 2,2 Milliarden Euro realisiert sein.

"Müssen effizienter und agiler werden"


Die Produktivität in den Werken soll den neuen Angaben aus Wolfsburg zufolge um durchschnittlich 30 Prozent gesteigert werden. Zudem kündigte Volkswagen an, dass die Marke in Europa im kommenden Modelljahr 25 Prozent der Motorgetriebevarianten streichen will.

Betroffen seien die von den Kunden weniger nachgefragten Modelle. "Wir müssen unser Transformationstempo erhöhen: effizienter und agiler werden", sagte Ralf Brandstätter, der als "Chief Operating Officer" das Tagesgeschäft der Marke leitet.

Bis 2023 will die Hauptmarke des weltgrößten Autokonzerns mehr als elf Milliarden Euro in E-Mobilität, Digitalisierung, autonomes Fahren und neue Mobilitätsdienste stecken. Davon sollen allein in die Elektrifizierung der Fahrzeuge mehr als neun Milliarden Euro fließen. In Deutschland werden drei Standorte auf den Bau von Elektroautos umgerüstet, in China zwei und in den USA sucht Volkswagen noch einen Standort.

Quelle: n-tv.de


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