Wegen Skripal-Fall: EU verhängt Sanktionen gegen GRU-Chef

  21 Januar 2019    Gelesen: 508
Wegen Skripal-Fall: EU verhängt Sanktionen gegen GRU-Chef

Der EU-Rat hat am Montag die ersten Sanktionen im Rahmen des neuen Regimes zu Chemiewaffen eingeführt. Die Einschränkungen wurden gegen eine Organisation und neun natürliche Personen, darunter auch zwei „Mitarbeiter“, den Chef und den Vize-Chef des GRU (russische Hauptverwaltung für Aufklärung) verhängt.

„Der Rat hat die Sanktionen gegen neun Personen und eine Organisation im Rahmen des neuen, am 15. Oktober 2018 geschaffenen Regimes der Einschränkungen gegen den Einsatz und die Ausbreitung der Chemiewaffen verhängt“, heißt es in der offiziellen Mitteilung.

Die Sanktionen betreffen unter anderem „zwei GRU-Beamte“ und „den Chef und den Vize-Chef der GRU (auch bekannt als GU oder Hauptverwaltung des Generalstabs der russischen Streitkräfte)“, die laut der Mitteilung für den Besitz, Transport und Einsatz eines Nervengiftagenten am 4. März in Salisbury verantwortlich sind.

Auf der Sanktionsliste stehen auch fünf natürliche und eine juristische Personen aus Syrien.

Die Familiennamen der Betroffenen sollen später publik gemacht werden.

Im Oktober des vorigen Jahres hatte die Europäische Union einen neuen Mechanismus für die Annahme von Sanktionen wegen Verbreitung und Einsatz von chemischen Waffen gebilligt. So wird nun die Organisation die Möglichkeit haben, Einschränkungen „gegen Personen und Organisationen zu verhängen, die an der Entwicklung und Anwendung von chemischen Waffen beteiligt sind, unabhängig vom Ort, wo dies erfolgt, und von ihrer nationalen Zugehörigkeit“.

Führende EU-Politiker erklärten, dass sie eine baldige Zusammenstellung der Liste von Personen und Organisationen erwarten, die unter diese Sanktionen fallen würden.

Vorfall in Salisbury

Im britischen Salisbury waren im März des vorigen Jahres der Ex-Offizier des GRU, Sergej Skripal, und seine Tochter Julia vergiftet worden. Dies provozierte einen großen internationalen Skandal. London behauptete, dass an der Vergiftung der Skripals mit dem Stoff A234 der russische Staat beteiligt gewesen sei. Moskau wies dies eindeutig zurück.

sputniknews


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