Wegen globaler Erwärmung: Weltozean nimmt neue Farbe an – Forscher

  05 Februar 2019    Gelesen: 1226
Wegen globaler Erwärmung: Weltozean nimmt neue Farbe an – Forscher

Der Weltozean wird sich bis zum Ende dieses Jahrhunderts heller färben, da blaugrüne Algen und andere Formen des Phytoplanktons wegen der globalen Erwärmung rasch wachsen. Zu diesem Schluss sind Wissenschaftler gekommen, die einen Artikel in der Fachzeitschrift „Nature Communications“ veröffentlichten.

„Diese Änderungen werden für das bloße Auge nicht gut sichtbar sein, und der gesamte Ozean wird genauso aussehen wie heute – sein Wasser wird scharf blau in den Subtropen und hellgrün am Äquator und an den Polen sein. Andererseits werden kleine Farbveränderungen alle Nahrungsketten sehr stark beeinflussen“, sagt Stephanie Dutkiewicz vom US-amerikanischen Massachusetts Institute of Technology.

Das seien blaugrüne sowie Braunalgen, die sowohl im Süßwasser und Stauseen als auch im Meerwasser leben und eine Wasserblüte verursachen. Vor dem Hintergrund des rasanten Wachstums der Zahl der Cyanobakterien und Braunalgen im Wasser würden ausgedehnte Flecken auftauchen. Aufgrund der Giftstoffe, die die Algen ins Wasser absondern, um „Lebensraum“ für sich frei zu machen, könnten diese Flecken eine Gefahr für die Gesundheit von Mensch und Tier darstellen.

Es wird davon ausgegangen, dass der Klimawandel und insbesondere die Erhöhung der Wassertemperatur zu einem Anstieg der Algenblüten beitragen werden – alle klimatischen Auswirkungen dieser Flecken blieben jedoch bislang unbekannt. Das erste Auftreten dieses Phänomens vor der Küste der Vereinigten Staaten soll bereits zum Tod von Fischen, Vögeln und Tieren geführt haben – sie wurden durch von Phytoplankton ausgeschüttete „Zombiesäure“ vergiftet.

Den Wissenschaftlern zufolge wird etwa die Hälfte des Weltozeans bis 2100 merklich seine Farbe ändern, was zu drastischen Veränderungen der Ökosysteme führen kann.

Im Allgemeinen würden all diese Veränderungen dazu beitragen, dass der Ozean kontrastierender und „heller“ werde – die Anzahl der Nährstoffe und Algen in den Tropen werde abnehmen, und die Gewässer würden blauer, während die Zahl des Planktons in den polaren und äquatorialen Gewässern zunehmen werde.

Laut Dutkiewicz sind diese Veränderungen bereits aufgetreten, was für ihr Team eine große Überraschung war – die Forscher glaubten, sie würden erst in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts stattfinden.

Weitere Beobachtungen der Veränderungen der Wasserfärbung in den Tropen und am Äquator sollen dazu beitragen, die tatsächliche Geschwindigkeit dieser Veränderungen und ihre Auswirkungen auf die Ökosysteme des Ozeans zu beurteilen, so die Wissenschaftler.

sputniknews


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