Autoindustrie argumentiert gegen US-Strafzölle

  17 Februar 2019    Gelesen: 789
Autoindustrie argumentiert gegen US-Strafzölle

Sind Autoimporte in die USA eine Gefahr für die nationale Sicherheit? Der Verband der Automobilindustrie kann einer solchen Argumentation nur schwer folgen. Laut "Handelsblatt" könnte das US-Handelsministerium jedoch aus taktischen Gründen zunächst gegen Strafzölle entscheiden.

Die deutsche Autoindustrie hat die bevorstehende Einstufung europäischer Autoimporte als Gefahr für die nationale Sicherheit der USA kritisiert. Falls das US-Handelsministerium zu dieser Einschätzung käme, wäre dies nicht nachvollziehbar, teilte der Verband der Automobilindustrie (VDA) mit.

So habe allein die deutsche Autobranche in den vergangenen Jahren mit rund 300 Fabriken mehr als 113.000 Arbeitsplätze in den USA geschaffen sowie die duale Ausbildung für qualifizierte Arbeitskräfte eingeführt und sei der größte Autoexporteur aus den USA. "Das alles stärkt die USA und ist kein Sicherheitsproblem", so der VDA.

Der Verband sprach sich erneut für Freihandel und den Abbau von Zöllen aus. "Zollschranken nutzen niemandem, auch den USA nicht. Vielmehr stellen sie eine Belastung für den Welthandel und internationale Wertschöpfungsketten dar, von der vor allem auch die amerikanische Automobilindustrie betroffen wäre."

Ausnahmen für EU-Autos?


An diesem Sonntag endet die Frist für eine Entscheidung des US-Handelsministeriums darüber, ob der Import von Autos und Zulieferteilen die nationale Sicherheit des Landes beeinträchtigt. In dem Fall könnte US-Präsident Donald Trump binnen 90 Tagen darüber befinden, ob er Sonderzölle erheben will.

Zuletzt wurden Sonderzölle in Höhe von bis zu 25 Prozent ins Gespräch gebracht. Laut "Handelsblatt" rechneten deutsche Diplomaten mit Ausnahmen für europäische Autos. Diese sollten als Hebel eingesetzt werden, um der EU in den laufenden Verhandlungen über ein Zollabkommen Zugeständnisse abzuringen.

Mit den Strafzöllen will Trump zudem das amerikanische Handelsdefizit abbauen und Jobs in den USA schaffen. Kanzlerin Angela Merkel hatte die bevorstehende Entscheidung des Handelsministeriums in ihrer Rede bei der Münchner Sicherheitskonferenz scharf kritisiert.


Quelle: n-tv.de


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